Atomwaffen: Selenskyj zweifelt an erfolgreichen Gesprächen zwischen Putin und Xi

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland Realitätsverlust vor. Zudem kritisiert er die Ergebnisse des Treffens zwischen Xi und Putin. 

In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich Xi und Putin gegen eine Vorherrschaft der USA und für eine multipolare Weltordnung aus. 
In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich Xi und Putin gegen eine Vorherrschaft der USA und für eine multipolare Weltordnung aus. Alexey Maishev/Pool Sputnik Kremlin/AP

Die beabsichtigte Stationierung taktischer Atomwaffen Russlands in Belarus ist für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Zeichen, dass das Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht von Erfolg gekrönt war. „Man hätte Russland einen Sinn für Realität aufzeigen müssen, den das Land unter Präsident Putin völlig verloren hat“, zitierte die Zeitung Ukrajinska Prawda Selenskyj am Freitag am Rande seines Besuchs im Kiewer Vorort Butscha. Putin hatte Xi in der Vorwoche in Moskau empfangen.

Putin habe es nicht geschafft, auf dem Schlachtfeld Erfolge zu erzielen, sagte Selenskyj zu den vermutlichen Hintergründen der Stationierung von Atomwaffen im benachbarten Belarus. „Es geht auch darum, dass er sich nicht um unsere Menschen kümmert und sie tötet, aber er verschont auch die eigenen Leute nicht.“

Russland wird Atomwaffen in Belarus stationieren

Zudem habe Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko jede Eigenständigkeit verloren, meinte Selenskyj. „Er entscheidet, glaube ich, nicht mehr, welche Waffen sich auf seinem Territorium befinden.“

Putin hatte zuletzt vor dem Hintergrund starker Spannungen mit dem Westen infolge des Ukraine-Kriegs angekündigt, taktische Atomwaffen in der benachbarten Ex-Sowjetrepublik Belarus zu stationieren. Er begründete die Stationierung damit, dass die USA seit Jahren Ähnliches in Europa täten.