In Berlin: Kriegsreporter will zerschossene russische Panzer ausstellen

Ausstellungsort soll der Platz vor der russischen Botschaft sein. „Weil da die Täter sitzen“, so Kriegsreporter Enno Lenze.

Ukraine: Zerstörter russischer Panzer östlich von Charkiw.
Ukraine: Zerstörter russischer Panzer östlich von Charkiw.dpa/SOPA Images/ZUMA Press Wire/Aziz Karimov

Der Kriegsreporter Enno Lenze will die Menschen für die Schrecken des russischen Krieges in der Ukraine sensibilisieren. Im Interview mit dem Portal t-online erzählt er von seinen Plänen, eine Ausstellung mit zerschossenen russischen Panzern nach Berlin zu holen. Als Ort schlägt er den Platz vor der russischen Botschaft in Berlin vor.

In Prag, Kiew und Warschau gebe es bereits ähnliche Ausstellungen, so Lenze. Diese würden dabei helfen, „den Schrecken des Krieges zu den Leuten zu bringen“.

Berliner Bezirksamt äußert Sicherheitsbedenken

Der Platz vor der russischen Botschaft in Berlin sei als möglicher Ausstellungsort bewusst gewählt: „Weil da die Täter sitzen“, so Lenze. „Die sollen gerne sehen, wie ihr Krieg aussieht.“ Für die Ausstellung habe er einen Antrag stellen müssen. Die Nutzung der Panzer sei bereits vom ukrainischen Verteidigungsministerium genehmigt worden.

Ob die Ausstellung tatsächlich stattfinden wird, ist aber noch unklar. Bisher habe er von den Berliner Behörden nur eine Eingangsbestätigung erhalten, so Lenze. Er sei jedoch pessimistisch: „Der Senat beugt sich dem russischen Druck und sagt, wir wollen keine Terroristen ärgern. Das fände ich sehr befremdlich, aber es würde mich mit Blick auf die Bundesregierung nicht wundern.“ Sicherheitsbedenken des Bezirksamts angesichts der Ausstellung bezeichnete Lenze gegenüber t-online als „hanebüchen“.

Im Zweifel würde er die ungewöhnlichen Exponate auch auf einem privaten Gelände ausstellen, so Lenze. Finanzieren würde er dies aus eigener Tasche.