Schweiz nimmt keine Verletzten aus der Ukraine auf

Einem Medienbericht zufolge wollten mehrere Kantone Opfer des Kriegs medizinisch versorgen. Doch die Regierung verhinderte eine Aufnahme. Das ist der Grund.

Eine Ukrainerin wurde bei einem russischen Raketenangriff in der Region Luhansk am Kopf verletzt (Symbolbild).
Eine Ukrainerin wurde bei einem russischen Raketenangriff in der Region Luhansk am Kopf verletzt (Symbolbild).Imago/Rick Mave

Die Schweiz wird keine Verletzten aus dem Ukraine-Krieg in ihren Krankenhäusern behandeln. Die Regierung in Bern begründete dies am Montag mit der Neutralität des Landes, einem der Eckpfeiler der Schweizer Außenpolitik. „Die Schweiz leistet mit ihrer Hilfe und ihrem humanitären Engagement grundsätzlich eine qualitativ bessere und wirksamere Hilfe vor Ort als wenn die Patienten in der Schweiz aufgenommen würden“, teilte das Außenministerium mit.

Nach Informationen der Schweizer Zeitung Tages Anzeiger hatten zuvor mehrere Kantone die Nato-Anfrage nach einer Versorgung Verletzter aus der Ukraine wohlwollend aufgenommen. Die Regierung verhinderte eine Aufnahme mit ihrer Entscheidung.

Schweiz beharrt auf Grundsatz der strikten militärischen Neutralität

Bern setze auf die Unterstützung ukrainischer Krankenhäuser, teilte das Außenministerium weiter mit. Den Kliniken in Lwiw, Tschernihiw und Sumy seien Behandlungsgeräte bereitgestellt worden sowie Ausbildung für Physiotherapeuten.

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Schon kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte die Schweiz entschieden, sich den Sanktionen der Europäischen Union gegen Moskau anzuschließen. Doch beharrt die Schweiz auf ihrem Grundsatz der strikten militärischen Neutralität: Im vergangenen Monat untersagte das Land etwa die Lieferung von Schweizer Kriegsmaterial über Drittländer in die Ukraine.