Offenbar Angriffe in Russland: Ukrainische Saboteure oder russische Partisanen?
Der russische Präsident Wladimir Putin beschuldigt ukrainische Soldaten, die Grenzregion Brjansk anzugreifen. Kiew widerspricht.

Der russische Präsident Wladimir Putin beschuldigt die Ukraine, auf Zivilisten in der Grenzregion Brjansk geschossen zu haben. Demnach wehren die Streitkräfte Russlands derzeit einen „terroristischen Angriff“ der Ukraine ab, erklärte der Machthaber am Donnerstag. Kiew weist dies entschieden zurück. Laut verschiedenen Videos könnte es sich bei den Bewaffneten sogar um russische Kreml-Aufständische handeln.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge behauptet Putin in einer Fernsehansprache, dass eine Gruppe „ukrainischer Saboteure“ in der südlichen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine angreife. Das Feuer sei auf Zivilisten und Kinder eröffnet worden. Russische Politiker kündigten die Zerschlagung der Gruppe an.
Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, hatte zuvor auf Telegram erklärt, dass es eine tote Person und ein verletztes Kind gebe. „Saboteure schossen auf ein fahrendes Auto. Infolge des Beschusses wurde ein Bewohner getötet, ein zehnjähriges Kind wurde verletzt“, schrieb Bogomaz. Die russische Armee ergreife aktuell Maßnahmen, um die Gruppe zu stoppen, so der Politiker. Diese Worte finden sich auch in Titeln von Twitter-Videos wieder, die seit Donnerstag im Umlauf sind.
Die Aufnahmen in sozialen Netzwerken und Telegram zeigen Bekennervideos. Darauf sind militärisch ausgerüstete Männer zu sehen, die eine Fahne hochhalten und einen Text in die Kamera sprechen.
Terroranschlag in Brjansk (🇷🇺, Grenzgebiet🇺🇦): Eine Gruppe🇷🇺Söldner der🇺🇦Armee hat heute im Dorf Lubetschane Geiseln genommen, auf ein fahrendes Auto geschossen, dabei einen Einwohner getötet, ein 10-Jähriges Kind verwundet, zudem nahmen sie dort verschiedene Bekenner-Videos auf: pic.twitter.com/irRu2AGB3O
— Zentrale Ermittlungsstelle (@ZentraleV) March 2, 2023
Angriff auf russischem Boden? Ukraine weist Vorwurf zurück
Die Ukraine reagierte indes auf die Vorwürfe und wies diese als Falschbehauptung zurück. Wie Reuters schreibt, beschuldigte die Ukraine Russland, eine falsche „Provokation“ zu inszenieren. Zudem deuteten die ukrainischen Stellen laut Reuters an, dass es tatsächlich einen Angriff gegeben habe, dieser aber wohl von russischen regierungsfeindlichen Partisanen verübt worden sei.
In der Beschreibung des Telegram-Videos heißt es, dass man „im Moment überall Videos der ‚ukrainische DRGs‘ sehen könne, die Kinder töten, Geiseln nehmen, aber gleichzeitig schnell wieder abziehen. All dies sind Lügen der Kreml-Propagandisten. Das Russische Freiwilligenkorps kam in die Region Brjansk, um den Landsleuten zu zeigen, dass es Hoffnung gibt, dass freie russische Menschen mit Waffen in der Hand das Regime bekämpfen können.“ Laut Post könnte es sich demnach um eine russische Gruppe handeln, die derzeit in der Grenzregion aktiv ist. Die Gruppe trägt den Namen Russisches Freiwilligenkorps und hat derzeit über 30.000 Mitglieder.
Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben im Moment nicht.
