Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist laut Medienberichten in die zurückeroberte Stadt Cherson gereist. „Wir kommen Schritt für Schritt in unserem ganzen Land voran“, zitiert ihn die New York Times. „Ich bin froh, dass wir in Cherson sind“, sagte Selenskyj vor Hunderten Menschen.
Rund neun Monate nach Beginn des Krieges hatte Moskau angesichts der Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive den Rückzug aus der ukrainischen Stadt Cherson und dem Norden der gleichnamigen Region angeordnet. Am Freitag hatte die russische Armee die Regionalhauptstadt vollständig geräumt.
Cherson: Selenskyj spricht von Kriegsverbrechen
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Für Russland stellte der Abzug eine herbe Niederlage dar. Cherson war die einzige Regionalhauptstadt, die die russischen Truppen erobert hatten. Für Moskau ist die Region zudem strategisch von großer Bedeutung, um die Offensive in Richtung Mykolajiw und zum Schwarzmeerhafen Odessa fortsetzen zu können.
Nach dem Rückzug russischer Truppen aus Cherson hatte Selenskyj schon am Sonntagabend von „Gräueltaten“ durch russische Soldaten in der Region berichtet. „Die Leichen von Getöteten wurden gefunden: von Zivilisten und Soldaten“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. In der Region Cherson habe die russische Armee die „gleichen Gräueltaten“ begangen „wie in anderen Teilen unseres Landes, in die sie eindringen konnte“.
