Selenskyj: Truppen haben die Lage an den Fronten unter Kontrolle

In Bachmut gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Laut Selenskyj haben die Truppen die Lage an den Fronten jedoch im Griff.

„Die schwierigste Situation ist nach wie vor Bachmut“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. 
„Die schwierigste Situation ist nach wie vor Bachmut“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Yevhen Titov/AP

Das russische Militär hat am Mittwoch nach Berichten des ukrainischen Generalstabs seine Angriffe im Osten der Ukraine unvermindert fortgesetzt. Im Mittelpunkt der schwersten Gefechte stand einmal mehr die seit Wochen umkämpfte Stadt Bachmut, teilte die ukrainische Armeeführung in ihrem täglichen Lagebericht mit. Russische Einheiten bedrängen die Stadt bereits von drei Seiten.

Eine Serie russischer Artillerie- und Luftangriffe wurde auch aus der Umgebung der ostukrainischen Großstadt Charkiw gemeldet. Bei Raketenangriffen habe es auch zivile Opfer gegeben, hieß es. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die ukrainische Flugabwehr habe in der Region zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen aus iranischer Produktion abgeschossen.

Russische Angriffe wurden auch aus Krementschuk südöstlich von Kiew gemeldet. Der Gouverneur des Gebietes Poltawa, Dmytro Luni, berichtete, dass bei Krementschuk „Objekte der zivilen und kritischen Infrastruktur“ getroffen worden seien. Weitere Angaben zu möglichen Opfern oder Schäden machte er vorerst nicht.

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Deutsche Presse-Agentur GmbH

Selenskyj: Truppen haben die Lage an den Fronten unter Kontrolle

Die Streitkräfte der Ukraine haben die Lage an den Fronten des Landes nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj im Griff. „Wir haben jedes Gebiet an der Front unter Kontrolle“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. Allerdings müssten die Menschen im Hinterland der Fronten weiterhin unter den russischen Angriffen leiden. „Bewusster Terror“, sagte Selenskyj zu den russischen Artillerieangriffen auf Städte und Dörfer hinter den Fronten im Süden und Osten der Ukraine.

„Im größten Teil unseres Landes, wo es uns gelungen ist, für relative Sicherheit zu sorgen, können sie (die Bewohner) vielleicht nicht nachempfinden, wie das Leben der Menschen ist, die in den Grenzgebieten zu Russland und im Süden unseres Landes leben“, sagte Selenskyj. Dort seien die Menschen zwar nicht an der Front, aber dennoch direkt im Krieg. „Dort, wo Russland ständig versucht, alles zu zerstören, was die Menschen haben, ständig - und das ist keine Übertreibung.“

Die ukrainischen Streitkräfte seien bemüht, mit ihrem Einsatz die Sicherheit für diejenigen Menschen wiederherzustellen, die diese ständigen russischen Angriffe erdulden müssten. „Jede Bewegung unserer Fahne nach vorne wird die Sicherheit unseres Volkes erhöhen.“

Selenskyj: Ukraine hat „sehr schwierigen“ Winter überstanden

Selenskyj pries sein Land angesichts systematischer russischer Angriffe auf Energieeinrichtungen und folgender Kälte und Dunkelheit dafür, einen „sehr schwierigen“ Winter überlebt zu haben.

„Es war eine sehr schwierige Zeit, und jeder Ukrainer hat diese Schwierigkeit erlebt, aber wir waren dennoch in der Lage, die Ukraine mit Energie und Wärme zu versorgen“, sagte Selenskyj. Der Staatschef fügte hinzu, dass es immer noch „eine Bedrohung des Energiesystems“ gebe.

Zuvor hatte bereits der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erklärt, dass die Ukraine den schwierigsten Winter ihrer Geschichte überstanden habe. Mit dem Frühlingsbeginn am 1. März habe die Ukraine den „Winterterror“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin überstanden, gab er an.

Die russischen Streitkräfte hatten im Oktober damit begonnen, verstärkt die Energieinfrastruktur in der Ukraine mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Für Millionen Menschen bedeutete das Ausfälle bei Wasser, Strom und Heizung bei eisigen Wintertemperaturen.