Ukraine: Selenskyj reist nach Offensive in zurückeroberte Stadt Isjum

Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj hat am Mittwoch die befreite Stadt Isjum in der Region Charkiw besucht.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nimmt an einer Zeremonie zur Hissung der ukrainischen Nationalflagge in der kürzlich zurückeroberten Stadt Isjum teil.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, nimmt an einer Zeremonie zur Hissung der ukrainischen Nationalflagge in der kürzlich zurückeroberten Stadt Isjum teil.AP/dpa/Leo Correa

Kurz nach dem Rückzug russischer Truppen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den befreiten Teil der Ostukraine gereist. „Unsere blau-gelbe (Flagge) weht über dem befreiten Isjum“, teilte der Staatschef am Mittwoch in sozialen Netzwerken mit. Selenskyj kündigte dabei ein weiteres Vorrücken der ukrainischen Armee an. „Wir bewegen uns nur in eine Richtung - vorwärts und bis zum Sieg“, unterstrich der 44-Jährige. Fotos zeigten Selenskyj in Isjum im Gebiet Charkiw mit Soldaten der ukrainischen Armee.

Isjum war erst im Laufe der vergangenen Woche im Rahmen einer ukrainischen Gegenoffensive zurückerobert worden. Der wichtige Verkehrsknotenpunkt gilt als Tor zum Industrierevier Donbass und hatte vor dem Krieg über 40 000 Einwohner. Kiew wehrt seit Ende Februar eine russische Invasion ab.

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Die Ukraine hatte in den vergangenen Tagen in der nordöstlichen Region Charkiw auch die Städte Kupjansk und Balaklija zurückerobert. Im Süden vermeldete Kiew ebenfalls bedeutende Geländegewinne, die nach Angaben der ukrainische Armee vom Montag 500 Quadratkilometern Fläche entsprachen.

US-Außenminister Antony Blinken sprach am Montag von „bedeutenden Fortschritten“ der Ukraine vor allem im Nordosten des Landes. Die Fortschritte seien vor allem „ein Ergebnis des außerordentlichen Mutes und der Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Streitkräfte und des ukrainischen Volkes“, sagte Blinken.

Es sei aber zu früh, um zu beurteilen, „wohin die Reise gehe“. Russland hätte viele Streitkräfte sowie Ausrüstung, Waffen und Munition in der Ukraine, die sie wahllos „nicht nur gegen die ukrainischen Streitkräfte, sondern auch gegen Zivilisten und zivile Infrastruktur“ einsetze, fügte Blinken hinzu.