Russische Soldaten sollen AKW-Mitarbeiter zu Tode gefoltert haben

Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist seit März von der russischen Armee besetzt. Nun wirft der Bürgermeister der Stadt den Soldaten vor, einen AKW-Angestellten zu Tode gefoltert zu haben.

Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja.
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja.AP

Russische Soldaten sollen ukrainischen Angaben zufolge einen Angestellten des besetzten Atomkraftwerks in Saporischschja im Süden der Ukraine zu Tode gefoltert haben. Wie T-Online berichtet, schrieb dies der Bürgermeister der nahe gelegenen Stadt Energodar Dmytro Orlov, auf Telegram.

Orlov zufolge habe sich der „erfahrene und professionelle Taucher“ Andriy Goncharuk geweigert, in ein Becken zu tauchen. Daraufhin hätten ihn die russischen Soldaten brutal zusammengeschlagen. Goncharuk sei mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus in Energodar gebracht worden und zunächst ins Koma gefallen, so Bürgermeister Orlov. Am Sonntag sei der Mann seinen Verletzungen erlegen.

Von unabhängiger Seite überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist mit sechs Reaktorblöcken das größte Atomkraftwerk Europas. Etwa ein Viertel des ukrainischen Stroms wird dort produziert. Die russische Armee hält die Anlage seit März besetzt. Zuletzt war die Fernüberwachung der Reaktoren unterbrochen, nachdem russische Truppen die Mobilfunknetze abgeschaltet hatten, über die die Daten übermittelt werden.