Umfrage: 19 Prozent der Deutschen würden Wagenknecht-Partei wählen

Laut einer Umfrage würde knapp ein Fünftel der Wähler einer Wagenknecht-Partei ihre Stimme geben. Besonders beliebt wäre sie bei AfD-Anhängern.

Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht
Linke-Politikerin Sahra WagenknechtBernd Elmenthaler/imago

Eine von Sahra Wagenknecht (Linke) angeführte fiktive Partei hätte nach einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Kantar ein Wählerpotenzial von 19 Prozent. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung für das Nachrichtenmagazin Focus. Demnach gab knapp ein Fünftel aller Befragten an, sich vorstellen zu können, eine Partei mit Wagenknecht an der Spitze zu wählen.

Die größten Sympathien für eine Wagenknecht-Partei gäbe es unter AfD-Anhängern: Hier können sich der Umfrage zufolge 60 Prozent vorstellen, ein entsprechendes Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen. Bei Anhängern der Linken sind es 50 Prozent, bei FDP-Anhängern 26 und bei Anhängern der Unionsparteien 16 Prozent. Zwölf Prozent der SPD-Anhänger fänden eine Wagenknecht-Partei ebenfalls attraktiv. Bei den Grünen-Anhängern sind es lediglich drei Prozent.

Wagenknecht-Partei: Vor allem Ostdeutsche würden sie wählen

Für die repräsentative Erhebung hatte Kantar am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1012 Menschen befragt. Erkennbar war überdies ein Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Während nur 18 Prozent der Menschen in den westdeutschen Bundesländern eine Wagenknecht-Partei unterstützen würden, ist die Zahl in Ostdeutschland mit 27 Prozent deutlich höher.

Wagenknecht sorgt in ihrer Partei schon seit Monaten mit Äußerungen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine für Unruhe. Im September hatte sie im Bundestag die westlichen Sanktionen gegen Russland als „beispiellosen Wirtschaftskrieg“ bezeichnet und dafür auch Kritik von der eigenen Parteiführung geerntet. Daneben hat die frühere Fraktionsvorsitzende in der Linken aber auch leidenschaftliche Unterstützer. Im Herbst brachte sie die Gründung einer neuen Partei ins Spiel.

Zuletzt mobilisierte Wagenknecht gemeinsam mit Publizistin Alice Schwarzer für eine Friedenskundgebung in Berlin. In einem zuvor veröffentlichten und von Medien und Politik kontrovers diskutierten „Manifest“ hatten Wagenknecht und Schwarzer gemeinsam ein Ende der Waffenlieferungen und Friedensverhandlungen mit Russland gefordert. Da die Petition auch von führenden AfD-Politikern unterzeichnet wurde, hoben Kritiker hervor, die Initiatorinnen würden sich nicht ausreichend nach Rechts abgrenzen.