Umfrage: Jede vierte Pflegekraft sucht neuen Job

Eine Mehrheit der befragten Pfleger denkt übers Aufhören nach. Doch inwieweit spielt die einrichtungsbezogene Impfpflicht hierbei eine Rolle?

Eine Pflegekraft geht in einem Pflegeheim mit einer älteren Dame über einen Korridor.
Eine Pflegekraft geht in einem Pflegeheim mit einer älteren Dame über einen Korridor.dpa/Christoph Schmidt

Wegen der hohen Arbeitsbelastung sucht aktuell mehr als jede vierte Pflegekraft einer Umfrage zufolge aktiv nach einem anderen Job. Zwölf Prozent wollen in eine andere Tätigkeit im Gesundheitswesen wechseln, 16 Prozent ganz raus aus der Branche, ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für das Jobportal Indeed, über die die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) berichtete.

Besonders oft planen demnach jüngere Beschäftigte zwischen 18 bis 34 Jahren den Absprung, von ihnen sucht jeder dritte (34 Prozent) eine andere Tätigkeit. Der Umfrage zufolge denken insgesamt zwei von drei befragten Pflegekräften (69 Prozent) übers Aufhören nach, die Hälfte von ihnen oft, die andere gelegentlich. Noch größer ist die Unzufriedenheit demnach unter den Intensivpflegekräften: Acht von zehn der examinierten Kräfte mit Zusatzqualifikation stellen die weitere Ausübung ihres Berufs infrage, 42 Prozent tun dies oft.

Einrichtungsbezogene Impfpflicht spielt für Jobwechsel wohl kaum eine Rolle

Die ab Mittwoch geltende Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen spielt dabei offenbar kaum eine Rolle. Die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gab die hohe Arbeitsbelastung als Grund an, 39 Prozent das Gehalt. Jede vierte Pflegekraft will wegen der Arbeitszeiten den Beruf wechseln, jedem fünften fehlt die Anerkennung.

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Die wenigsten stören sich an den direkten Pandemie-Folgen, zu denen auch die Impfpflicht gehört: Nur fünf Prozent gaben das als möglichen Kündigungsgrund an. Allerdings wollen von den wenigen Ungeimpften in den Einrichtungen sechs von zehn die Branche verlassen.