Umfrage: Mehrheit findet den Wahlkampf inhaltsleer

TV-Trielle finden die meisten Befragten zwar gut, aber nur wenige geben an, dass diese Einfluss auf ihre Wahlentscheidung hätten.

Die Mehrheit der Befragten findet den Wahlkampf inhaltsleer.
Die Mehrheit der Befragten findet den Wahlkampf inhaltsleer.dpa/Arne Dedert

Berlin-Die Mehrheit der Bundesbürger hält den Wahlkampf einer Umfrage zufolge für inhaltsleer. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Befragten äußerten sich dementsprechend, wie aus einer am Samstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) hervorgeht. Zugleich kennen 39 Prozent keinen einzigen ihrer Direktkandidaten im Wahlkampf. Die TV-Trielle bewertet eine Mehrheit demnach positiv.

Dass es in diesem Bundestagswahlkampf statt eines Kanzler-Duells nun mehrere Trielle gibt, sehen 60 Prozent als positiv an, 31 Prozent halten es für übertrieben.

Forsa befragte am 6. und 7. September im Auftrag des RND 1018 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz liegt bei drei Prozentpunkten.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

„Die Mehrheit der Wahlberechtigten findet die Trielle zwar gut, doch nur eine Minderheit von 15 Prozent aller Wahlberechtigten gibt an, dass die Trielle einen großen Einfluss auf die eigene Wahlentscheidung hätten“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. 83 Prozent der Befragten betonten, die Trielle im Fernsehen hätten nur einen geringen oder keinen Einfluss auf ihre Entscheidung.

Mehrheit rechnet mit langer Dauer der Regierungsbildung

Dass die politische Lage in der ausklingenden Ära von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ziemlich unübersichtlich ist, empfinden ganz offensichtlich viele Bürgerinnen und Bürger so. 77 Prozent der Wahlberechtigten rechnen mit einer langen Dauer der Regierungsbildung nach der Wahl am 26. September.

Auf die Frage, welche Partei den besten Wahlkampf macht, zeigte sich den Angaben zufolge ein Bild von Ratlosigkeit. 43 Prozent gaben an, dass dies bei keiner Partei der Fall sei. Den besten Wert erzielt die SPD mit 28 Prozent, gefolgt von den Grünen mit elf, der FDP mit sechs und danach erst der Union mit fünf Prozent.