Mindestens 360 Euro pro Jahr: Umwelthilfe fordert teures Parken
Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ist das Parken für Anwohner in Berlin billig. Das soll sich jedoch bald ändern.

Parken in Berlin ist für Anwohnerinnen und Anwohner aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu günstig. 10,20 Euro werden im Jahr dafür fällig, seinen Wagen in Wohnungsnähe am Straßenrand abzustellen, wie aus einer bundesweiten Untersuchung der DUH hervorgeht, die der Verein am Montag veröffentlicht hat. Damit hängt die Hauptstadt sowohl im deutschen als auch im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Demnach koste das Anwohnerparken in München, Köln oder Magdeburg aktuell immerhin 30 Euro pro Jahr. In Freiburg seien es sogar 360 Euro pro Jahr. Für große SUV würden dort 480 Euro jährlich fällig.
Auch in Tübingen sei das Parken für schwerere Fahrzeuge teurer, betont die DUH. Selbst das ist demnach aber nur ein Bruchteil dessen, was im europäischen Ausland von manchen Städten verlangt wird. „Zum Beispiel kostet in Amsterdam ein Anwohnerparkplatz bis zu 567 Euro pro Jahr und in Stockholm sogar bis zu 1309 Euro pro Jahr“, heißt es bei der DUH.
Auch aus Sicht der Berliner Landesregierung soll das Anwohnerparken in der Hauptstadt teurer werden. Der Koalitionsvertrag sieht eine jährliche Gebühr von 120 Euro vor. Bis 2023 will der Senat das Ziel umsetzen. Umweltverbände fordern schon lange, Parkraum in Großstädten teurer und Alternativen zum eigenen Auto, wie den öffentlichen Nahverkehr, damit attraktiver zu machen. Die DUH fordert etwa einen durchschnittlichen Anwohnerparkpreis von mindestens 360 Euro pro Jahr.
