Umweltschützer blockieren mehrere Autobahnen

Die Aktivisten legten den Verkehr auf Autobahnen lahm. Sie protestierten damit unter anderem gegen den Weiterbau der A49.

Aktivisten seilen sich an einer Brücke über der Autobahn A2 ab. Die Autobahn wurde daraufhin in beide Richtungen gesperrt.
Aktivisten seilen sich an einer Brücke über der Autobahn A2 ab. Die Autobahn wurde daraufhin in beide Richtungen gesperrt.dpa/Cornelia Steiner/Braunschweiger Zeitung

Berlin-Mit Abseilaktionen in mehreren Bundesländern haben Aktivisten am Freitag den Verkehr auf verschiedenen Autobahnen gestoppt. Etwa in Niedersachsen, Sachsen, Hessen, Thüringen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern seilten sich Menschen über Autobahnen ab, wie örtliche Polizeibehörden bestätigten. Unter anderem waren die Autobahn 7 bei Kassel, die A4 bei Jena, die A2 bei Braunschweig, die A4 bei Dresden sowie die A20 bei Tribsees in Mecklenburg-Vorpommern betroffen.

In Hamburg wurde die Köhlbrandbrücke von rund 40 Anhängern der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion blockiert. Zunächst lief kein Verkehr über die Brücke, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Vier Klimaschutz-Aktivisten haben sich zudem bei Schleswig von einer Brücke über die Autobahn 7 abgeseilt. Es wurde auch ein Transparent mit der Aufschrift „Mit Vollgas in die Klimakatastrophe ...? Jetzt umsteuern!“ gehisst. Die Autobahn musste wegen der Aktion in beide Richtungen für gut drei Stunden gesperrt werden.

Protest gegen Weiterbau der A49

Die Wut der Umweltaktivisten richtet sich unter anderem gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Hessen. Dafür sollen in einem Waldstück nahe Homberg/Ohm auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume gerodet werden, die Arbeiten laufen bereits. Umwelt- und Klimaschützer protestieren, weil sie das Projekt angesichts der Klimakrise für verfehlt halten. Es gab bereits mehrere Blockade- und Abseilaktionen an Autobahnen.

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Befürworter versprechen sich vom Weiterbau der A49 weniger Verkehrs- und Lärmbelastung in den Dörfern und eine bessere Anbindung ans Straßennetz.

Zudem forderten Aktivisten am Freitag, eine Verkehrswende zügig umzusetzen, etwa mehr Fokus auf den Ausbau des Schienenverkehrs zu legen und Konsum kritisch zu hinterfragen.

Zudem demonstrierten Aktivisten vor der Zentrale des US-Internetriesen Amazon in München. Sie deponierten mit Vorwürfen beschriftete Pakete vor dem Eingang. Die Pakete sollen „Amazons Produkte symbolisieren: Umweltzerstörung, Steuerflucht, schlechte Arbeitsbedingungen, die Verdrängung des Einzelhandels und viele weitere Problematiken“, teilte Extinction Rebellion mit.