Berlin-In der Bezirksbibliothek Tempelhof-Schöneberg ist es zu einem mutmaßlich rechtsgerichteten Anschlag gekommen. Wie am Mittwoch über einen privaten Account der Bibliothek bekannt gegeben wurde, hatten Unbekannte mehrere in einem Korb vorgefundene Bücher zerschnitten.
Die Bücher setzen sich offenbar kritisch mit rechten Tendenzen in der Gesellschaft auseinander. Auch Biografien aus der Geschichte des Sozialismus seien behandelt worden. Bibliothekschef Boryano Rickum, der auch den Twitter-Account führt, sagte am Donnerstag gegenüber dem rbb: „Für mich sind das klare Indizien, dass es sich um eine rechtsmotivierte, vorsätzliche Zerstörung handelt.“
andere Publikationen rechtspopulistischer Gruppierungen und Bewegungen ausgelegt. Die Kolleg_innen der BZB sind schockiert und empört. Schon jetzt ist klar, dass wir das so nicht stehen lassen werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass Öffentliche Bibliotheken die Pflicht 4/11
— Bibliotheken@Tempelhof-Schöneberg (@benoitgadogado) August 11, 2021
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Bibliothekschef: Nicht der erste rechtsgerichtete Anschlag
Auf Twitter schrieb Rickum, dass sich der Anschlag „auf der gleichen Ebene mit mutwillig zerstörten oder beschmierten Stolpersteinen“ befinde. Es handele sich zudem nicht um den ersten Vorfall dieser Art: Die Bibliothek sei in den vergangenen Jahren schon des Öfteren Ziel rechtsgerichteter Attacken „im und am Gebäude“ gewesen. Es seien zudem Flyer „rechtspopulistischer Gruppierungen“ unbefugt ausgelegt worden.
Zu den betroffenen Titeln gehören: Wolfgang Wippermann, „Denken statt denkmalen: gegen den Denkmalwahn der Deutschen“; Philip Schlaffer, „Hass. Macht. Gewalt.: ein Ex-Nazi und Rotlicht-Rocker packt aus“ sowie Patrick Stegemann und Sören Musyal, „Die rechte Mobilmachung: wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“.
