Unfall gefilmt: Gaffer muss Video löschen

Im Berliner Bezirk Steglitz kommt es in der Nacht zu Samstag zu einem schweren Unfall. Als Gaffer die Rettung filmen, greift die Polizei durch. 

Eine Berliner Polizistin greift durch. 
Eine Berliner Polizistin greift durch. Pudwell

Bei einem Verkehrsunfall auf der Bismarckstraße Höhe Steinstraße im Berliner Bezirk Steglitz wurden zwei Personen aus einem Skoda Octavia gerettet. Während eine Frau sehr schnell befreit werden konnte, benötigte die Berliner Feuerwehr bei der Rettung eines Mannes weit über 30 Minuten. Der Mann war zwischen der Beifahrertür und dem Innenraum des Fahrzeugs eingeklemmt. Mit technischen Geräten, unter anderem einem Lukas Hydraulik-Spreizer, musste zunächst ein Zugang zum Verletzten geschaffen werden. Kameraden der Feuerwehr drangen schließlich ins Innere des Autowracks vor. Hier konnten sie den Mann erstversorgen.

Die schonende Rettung dauerte über 30 Minuten. Der Mann war laut Feuerwehr nur teilweise ansprechbar. Nachdem er transportfähig gemacht wurde, wurden die beiden Insassen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Während die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit den Rettungsarbeiten beschäftigt waren, musste die Polizei mehrere Gaffer davon abhalten, das Geschehen mit ihren Telefonen zu filmen und zu fotografieren. Dabei griffen die Beamten beherzt durch. Nach Angaben von vor Ort verlangten die Polizisten von mehreren Privatpersonen, die aufgenommenen Bilder und Videos wieder zu löschen. 

Wer Fotos von Unfall-Toten oder Verletzten bei Verkehrsunfällen macht, kann in Deutschland hart bestraft werden. Laut Gesetz drohen Geldbußen oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren.