Gefangenenaustausch: US-Basketballerin gegen russischen Waffenhändler?

Brittney Griner wurde in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt. In einem möglichen Austausch mit den USA will Russland nun einen Waffenhändler frei bekommen.

Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt. 
Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt. AP/Alexander Zemlianichenko

Moskau hofft auf einen Gefangenenaustausch mit Washington, der auch den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Wiktor But umfassen soll. Er hoffe, dass „der Moment kommt, in dem wir eine konkrete Vereinbarung erzielen“, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut russischen Nachrichtenagenturen am Freitag mit Blick auf einen Gefangenenaustausch.

Russland und die USA verhandeln seit Monaten hinter den Kulissen über einen Gefangenenaustausch, der auch die US-Basketballerin Brittney Griner betrifft. Griner wurde wegen des Vorwurfs des Drogenschmuggels in Russland zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Unterstützer der 32-Jährigen bezeichnen ihren Fall als politisch motiviert. Außerdem geht es bei den Gesprächen um den US-Bürger Paul Wheelan, der wegen angeblicher Spionage in Russland in Haft ist.

Griner in Straflager verlegt

Das Ringen um die US-Sportlerin spielt sich vor dem Hintergrund der massiven Spannungen zwischen Washington und Moskau wegen der russischen Militäroffensive in der Ukraine ab. Griner wurde inzwischen nach Angaben ihrer Anwälte in eine abgelegene russische Strafkolonie verlegt. Sie sitze ihre Strafe nun in dem Straflager IK-2 in der Region Mordowia ab, hatten ihre Anwälte am Donnerstag erklärt.

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Der Vorschlag zum Gefangenenaustausch kommt kurz nach der Nachricht, dass Griner in ein Straflager in der Republik Mordowien verlegt wurde. Mordowien, eine Region in Zentralrussland, ist für ihre Gefängnisse und ihr hartes Klima bekannt.

„Bisher haben wir keinen gemeinsamen Nenner gefunden, aber Viktor But zählt unbestritten zu denjenigen, die von den Gesprächen betroffen sind, und wir hoffen auf einen positiven Ausgang“, sagte Rjabkow. Der als „Händler des Todes“ bekannte But war 2008 in Thailand festgenommen worden und sitzt derzeit eine 25-jährige Haftstrafe in den USA ab. Er diente als Inspiration für den Film „Händler des Todes“, in dem Nicolas Cage einen zynischen Waffenhändler spielt.