Wegen US-Besuch in Taiwan: Chinas Militär startet Manöver

Laut der „Ein-China-Doktrin“ darf kein Staat, der diplomatische Beziehungen zu Peking unterhält, offizielle Kontakte zu Taiwan pflegen.

Ein chinesischer Panzer vom Typ T-72B3.  
Ein chinesischer Panzer vom Typ T-72B3. Foto: imagoimages/ITAR-TASS

Peking-Der Besuch in Taiwan von Keith Krach, einem hohen Vertreter des US-Außenministeriums, führt zu neuen Spannungen zwischen Peking und Washington. China sei entschieden gegen jede Form des offiziellen Austauschs zwischen den Vereinigten Staaten und Taiwan, warnte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Donnerstag zeitgleich mit der Ankunft des US-Politikers.

Als Reaktion auf den Besuch des US-Diplomaten hat Peking eine Militärübung in der Region gestartet. Bei den Kampfübungen nahe der Taiwanstraße handele es sich um eine „legitime und notwendige Maßnahme, um auf die aktuelle Situation zu reagieren“, sagte Ren Guoqiang, ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums, am Freitag.

Es wurde erwartet, dass Krach am Freitag Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen trifft. Zudem sollten Gespräche über ein Handelsabkommen auf der Agenda stehen.

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Es handelt sich bereits um den zweiten Besuch eines hochrangigen US-Politikers in Taiwan innerhalb weniger Wochen, was von Peking als grobe Provokation gesehen wird. Im August war US-Gesundheitsminister Alex Azar als der höchstrangige US-Vertreter seit Jahrzehnten nach Taiwan gereist.

Peking ist darüber verärgert, da die kommunistische Führung die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Nach ihrer „Ein-China-Doktrin“ darf kein Staat, der diplomatische Beziehungen zu Peking unterhält, offizielle Kontakte zu Taiwan pflegen.