USA kaufen Munition russischer Bauart – und geben sie der Ukraine

Die Waffensysteme der Nato-Staaten sind nicht immer mit den ukrainischen kompatibel. Nun soll Munition russischer und sowjetischer Bauart für Nachschub sorgen.

Ein ukrainischer Panzer im Kriegseinsatz
Ein ukrainischer Panzer im KriegseinsatzImago/i-Images

Die US-Regierung will für die schweren Waffen der ukrainischen Streitkräfte Munition russischer Bauart im Wert von 165 Millionen US-Dollar (153 Millionen Euro) kaufen. Dabei geht es unter anderem um Munition für Haubitzen, Granatwerfer, Kanonen, Panzer und Mörser, wie eine Behörde des Verteidigungsministeriums am Montag mitteilte. Das Außenministerium habe dem Verkauf zugestimmt, hieß es.

Die Munition hat für die Ukraine große Bedeutung, um Nachschub für ihre bestehenden Waffensysteme zu bekommen, die teils noch sowjetischer oder russischer Bauart sind. Die US-Regierung hat der Ukraine bereits massiv Waffen und Munition aus ihren eigenen Beständen geliefert. Die Waffensysteme der Nato-Staaten sind jedoch oft nicht kompatibel mit jenen russischer Bauart.

US-Militär bringt Waffen und Munition in Ukraine

Aus Washington hieß es, die Ukraine habe die nun zu kaufende Munition oder ähnliche Varianten bereits in ihren Beständen, weswegen es „keine Schwierigkeit“ geben werde, sie den Streitkräften für den Einsatz zu überlassen. Die Munition werde der Ukraine helfen, „anhaltenden Bedrohungen“ zu begegnen und ihre Landesverteidigung zu stärken. Die US-Regierung wird eine Firma mit dem Ankauf der Munition beauftragen. Die Munition wird teils in Osteuropa gefertigt – manche Länder des früheren Warschauer Paktes haben auch noch Bestände.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar hat die US-Regierung nach eigenen Angaben insgesamt 3,7 Milliarden Dollar Militärhilfen zugesagt. Der neue Munitionskauf war zunächst ohne Details beim Besuch einer hochrangigen US-Delegation in Kiew angekündigt worden. Das US-Militär bringt aktuell täglich mehrere Flugzeugladungen Waffen und Munition für die Ukraine in die Region.

In Deutschland macht die Union im Streit über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine Druck auf die Ampelkoalition. Die größte Oppositionsfraktion legte wie angekündigt einen Vorschlag für einen Bundestagsbeschluss vor. Darin wird gefordert, die deutschen Waffenlieferungen „in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar“ zu intensivieren.