In den USA ist einem zehnjährigen Mädchen nach einer Vergewaltigung eine Abtreibung versagt worden. Über den Fall berichtete zuerst die regionale Tageszeitung Indianapolis Star.
Demnach war das Kind nach einer Vergewaltigung schwanger geworden. Nachdem der US-Supreme-Court das Recht auf Abtreibung gekippt hatte, war in seinem Heimatstaat Ohio ein Abtreibungsverbot verhängt worden.
Der Arzt des Mädchens soll sich nach der verweigerten Abtreibung an eine Frauenärztin im benachbarten Indiana gewandt haben. Die Gynäkologin konnte das Mädchen dort behandeln. Sie fürchte aber, dass auch ihr Bundesstaat bald ähnlich restriktive Gesetze beschließen könnte, heißt es in dem Bericht weiter.
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Staaten, in denen noch liberale Abtreibungsgesetze gelten, melden derweil stark steigende Zahlen von Patientinnen aus den Nachbarstaaten, in denen Abtreibungsverfahren eingeschränkt oder verboten sind. Die Gynäkologin aus Indiana sehe die Versorgung der Frauen auch in diesen Staaten ob der hohen Zahlen bald gefährdet.
Ärzten drohen Gefängnisstrafen
Das oberste US-Gericht hatte das liberale Abtreibungsrecht des Landes gekippt. Der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court machte damit den Weg für strengere Abtreibungsgesetze frei – bis hin zu kompletten Verboten. Einige Staaten hatten bereits Verbotsgesetze vorbereitet für diesen Fall – sogenannte Trigger Laws.
In einigen Bundesstaaten traten diese sofort in Kraft, in anderen dauert es etwa einen Monat, bis diese greifen. In vielen Staaten, etwa in Missouri oder Oklahoma, drohen Ärzten, die Abtreibungen durchführen, nun lange Gefängnisstrafen. (mit dpa)
