Vater von „Bares für Rares“-Händler ruft zu Corona-Verstößen auf

Der Familie von Fabian Kahl gehört das Schloss Brandenstein. Auf dessen Website heißt es, man könne dort angst- und maskenfrei die Selbstheilungskräfte stärken. 

Der Kunst- und Antikhändler Fabian Kahl. 
Der Kunst- und Antikhändler Fabian Kahl. imago images/star media

Leipzig/Ranis-Die Familie des aus dem TV-Format „Bares für Rares“ bekannten Kunst- und Antiquitätenhändlers Fabian Kahl hat sich öffentlich gegen die bestehenden Corona-Auflagen geäußert. Die Familie besitzt im thüringischen Ranis seit mehr als 20 Jahren das Schloss Brandenstein. Bereits vor über einem Monat sorgte die Werbung auf der Homepage des Veranstaltungsortes für Verwunderung und Kritik. Obwohl mittlerweile der Lockdown verhängt wurde, wirbt die Familie noch immer mit politischen Äußerungen für einen An- und Verkauf sowie die Öffnung des Cafés an jedem Sonntag. 

Die Sonntagsveranstaltung gebe aus Sicht des Vaters von Fabian Kahl nicht nur einen Einblick in den Kunst- und Antiquitätenhandel, sondern sei vielmehr eine Art Reise in die Freiheit jenseits all der Corona-Beschränkungen. So wird das Event auf der Internetseite wie folgt angepriesen: „Was macht ein gelernter DDR-Bürger, wenn ihm ein gefährliches Virus errungene Grundrechte, Demokratie und Reisefreiheit nimmt? Er sorgt friedlich für frische Luft, Glasnost und Perestroika und öffnet frohgemut jeden Sonntag sein Café ‚Angstfrei‘.“

Website: „Giftpillen und Impfstoffe können irreparable Schäden verursachen“

Demnach solle jeder Gast eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie er sich er bei einem Besuch in Schloss Brandenstein schützen möchte. Weiter wird auf der Website behauptet, Corona durch die eigenen Selbstheilungskräfte und die „perfekte Schöpfung“ besiegen zu können. „Falsche Glaubenssätze, Masken, Bewegungsmangel, Giftpillen und Impfstoffe blockieren diesen Prozess und können irreparable Schäden verursachen“, heißt es weiter. Den Verantwortlichen des Lockdowns seien demnach „Machtgier und Profitmaximierung wichtiger als Frieden, Gesundheit und lebendige demokratische Prinzipien“.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

In der Bild-Zeitung hatte Fabian Kahl bereits Stellung bezogen: Er distanziere sich deutlich von der „politischen oder anderweitigen Einstellung seiner Eltern“. Mit ihrer Meinung habe er nichts gemein, hieß es. Obwohl es viel Kritik hagelte und das zuständige thüringische Landratsamt die Vorkommnisse auf dem Schloss genauer prüfen wollte, wird der verkaufsoffene Sonntag noch immer angepriesen.