Verdi: Einzelhandelsbeschäftigte in Berlin und Brandenburg bekommen höheren Lohn

Die Angestellten im Einzelhandel haben in den vergangenen Monaten mehrfach gestreikt. Nun waren sie mit ihrer Forderung nach mehr Gehalt erfolgreich.

Mitarbeitende im Einzelhandel streiken für besseren Lohn (Archivbild).
Mitarbeitende im Einzelhandel streiken für besseren Lohn (Archivbild).Imago/A. Friedrichs

Berlin-Nach vier Verhandlungsrunden und mehreren Warnstreiks gibt es für die rund 219.000 Beschäftigten im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg nun einen Tarifabschluss. Beide Seiten seien am Dienstag in Berlin zu einer Einigung gelangt, teilten sie mit. Demnach erhalten die Beschäftigten künftig insgesamt 4,7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Drei Prozent mehr erhalten zunächst die Verkäuferinnen und Verkäufer ab November dieses Jahres. Höher eingruppierte Beschäftigte bekommen einen Festbetrag von 80 Euro. Ab Juli 2022 erhalten alle Beschäftigten dann weitere 1,7 Prozent.

Mehrfach hatte Verdi die Beschäftigten in den vergangenen Monaten zu Warnstreiks aufgerufen. Filialen wurden deswegen aber nicht geschlossen.

Handelsverband enttäuscht – Verdi erfolgreich

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg äußerte sich am Dienstag enttäuscht über den Abschluss. „Da gibt es nichts schön zu reden“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. Es sei demnach nicht gelungen, tariflich zwischen solchen Unternehmen zu unterscheiden, die gut durch die Krise gekommen seien und solchen, denen es sehr schlecht gehe. „Das wird tariflich jetzt alles über einen Kamm gescherrt“, kritisierte Busch-Petersen.

Verdi hingegen wertete die Einigung hingegen als Erfolg: „Den Versuch der Arbeitgeber, die Beschäftigten je nach Unternehmen unterschiedlich bezahlen und damit die Tarifgemeinschaft spalten zu wollen, haben wir gemeinsam gestoppt“, teilte Verhandlungsführerin Conny Weißbach mit. „Die Binnendifferenzierung im Einzelhandel ist damit vom Tisch, und es wird weiterhin keinen brancheninternen Wettbewerb über die Löhne geben.“