Warnstreik: Am Freitag und Samstag kein Postbank-Betrieb in Berlin
Die Gewerkschaft Verdi ruft alle Postbank-Beschäftigten zum Warnstreik auf. Kunden müssen sich auf geschlossene Filialen einstellen.

Kunden der Postbank in Berlin und Brandenburg müssen an diesem Freitag und Samstag mit Einschränkungen rechnen. Grund sind bundesweite Warnstreiks bei dem Unternehmen im laufenden Tarifkonflikt. „Wir gehen davon aus, dass am Freitag und Sonnabend im gesamten Berliner Stadtgebiet kein Postbank-Geschäft möglich sein wird“, sagte die Vertreterin der Gewerkschaft Verdi, Christina Förster. So könnten Überweisungen nicht bearbeitet werden. Es sei auch davon auszugehen, dass Filialen geschlossen bleiben.
Aufgerufen zu Ausständen ab Freitag sind Beschäftigte in allen Filialen, den Callcentern der Postbank sowie an den Postbank-Standorten. In den Filialen und den Callcentern des zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Instituts sollen die Aktionen am Samstag fortgesetzt werden. In der Verwaltung wird an Samstagen nicht gearbeitet. In der Vergangenheit hatte es bereits in Teilen des Unternehmens Warnstreiks gegeben.
Verdi fordert sechs Prozent mehr Geld für Beschäftigte
„Die Beschäftigten der Postbank erwarten am Dienstag ein Angebot der Arbeitgeberseite, das der hohen Inflation bei gleichzeitig hohen Gewinnen der Deutschen Bank Rechnung trägt“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck mit Blick auf die dritte Verhandlungsrunde. Verdi sprach von einem bislang „inakzeptablen“ Angebot der Arbeitgeber.
Die angebotenen Gehaltssteigerungen von 2,8 Prozent ab Oktober 2022 und 2,1 Prozent im Jahr 2024 mit neun Nullmonaten und einer Laufzeit von 36 Monaten „werden von den Beschäftigten als Provokation empfunden“, sagte Duscheck. Sie bedeuteten weniger als 1 Prozent Lohnerhöhung bei einer zu erwartenden Inflation für das Jahr 2022 von mehr als 5 Prozent. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeberseite mit ehrlicher Verhandlungsbereitschaft und neuem Verhandlungsspielraum kommt.“
Verdi fordert für etwa 15.000 Postbank-Mitarbeiter sechs Prozent mehr Geld sowie eine Corona-Prämie von bis zu 1500 Euro. Zudem will die Gewerkschaft festschreiben, dass die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen. Die Gewerkschaft strebt eine Laufzeit des neuen Tarifvertrages von zwölf Monaten an.
