Pistorius in Kiew: Das wurde beim Treffen mit Selenskyj besprochen
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist unangekündigt nach Kiew gereist. Im Gepäck hat er eine Ankündigung zu Leopard-Panzerlieferungen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei einem Besuch in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Bei dem Treffen sei es um die „nächsten konkreten Schritte“ für die Unterstützung der Ukraine gegangen, erklärte das Bundesverteidigungsministerium am Dienstag auf Twitter.
Die zugesagten Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A6 aus Deutschland stünden „Ende März“ zur Verfügung. Zugleich kündigten Deutschland, Dänemark und die Niederlande an, „in den nächsten Monaten mindestens 100 Leopard-1-Panzer“ an die Ukraine zu liefern.
BREAKING: The «first» Leopard 2 has arrived in Kyiv 🐆
— Oleksii Reznikov (@oleksiireznikov) February 7, 2023
There will be more of them.✊
Thank you to @Bundeskanzler my colleague Boris Pistorius and the German people.
The tank coalition is marching... to victory! pic.twitter.com/4VY2YaovBi
Pistorius traf in Kiew auch den ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Resnikow veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das ihn mit Pistorius und einem Panzermodell in den Händen zeigt, und schrieb dazu: „Der ‚erste‘ Leopard 2 ist in Kiew angekommen.“ Er dankte Pistorius, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) „und dem deutschen Volk“.
Die Bundesregierung hatte sich Ende Januar nach langem Zögern entschieden, der Ukraine Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 zu liefern. Es sollen 14 Panzer aus Bundeswehr-Beständen zur Verfügung gestellt werden.
Damit sei Deutschland der bislang „größte Geber“ an Leopard-2-Panzern, sagte Pistorius im ZDF-„heute journal“. Ob weitere Länder dazukommen, ließ er offen. „Wir sind noch in Gesprächen mit zwei, drei Ländern, aus denen sich noch etwas ergeben könnte, aber das ist noch nicht spruchreif“, sagte der Minister.
Im „heute-journal“ kündigte Pistorius auch noch weitere Panzerlieferungen, etwa vom Flugabwehrpanzer Gepard, an die Ukraine an. Zusätzlich zu den 30 bereits gelieferten seien zwei weitere im Januar ausgeliefert worden, „fünf weitere werden noch folgen“, versicherte Pistorius. Demnach werden in diesem Jahr zudem noch 40 Marder-Schützenpanzer geliefert. Eine Lieferung von Kampfjets sei nicht Bestandteil der Gespräche mit Selenskyj gewesen, sagte Pistorius im ZDF.
Politisch ist die Reise eine Art Feuertaufe, bei der sich der neue Minister dem politischen Hauptthema seiner Amtszeit und den zentralen Akteuren in Kiew so nah wie möglich nähert. Und auch ein Signal. Die erste große Auslandsreise von Pistorius führt in das von Russland angegriffene Land, das sich nun fast schon ein Jahr zur Wehr setzt.
