Gender-Regeln: Berliner Beamte sollen ihre Pronomen angeben

Künftig soll bereits in den E-Mails die gewählte geschlechtliche Identität eines jeden Bediensteten erkennbar sein. Das Ziel: Diskriminierung verhindern.

Gliederpuppe zwischen Piktogrammen von Mann und Frau
Gliederpuppe zwischen Piktogrammen von Mann und FrauChristian Ohde/Imago

Die von den Grünen geführte Berliner Senatsverwaltung für Finanzen wünscht sich einem Medienbericht zufolge Gender-Signaturen in den E-Mails von Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Demnach sollen alle Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ihre Pronomen sowie ihre bevorzugte Anrede nennen, berichtet der Tagesspiegel

Konkret heißt das: Nonbinäre Personen, die die klassische binäre Geschlechtereinteilung in Männer und Frauen für sich als nicht passend empfinden, könnten schreiben: „Manu Musterperson, kein Pronomen, Anrede: Guten Tag Manu Musterperson“. Auch sogenannte Neopronomen wie „they/them“, „dey/dem“ oder „xier/xiem“, die sich nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beziehen, sollen bei Bedarf verwendet werden, zitiert der Tagesspiel aus einem Behördenrundschreiben.

Mitarbeiter befürchten Karriere-Nachteile, wenn sie Gender-Regeln ablehnen

Die Bediensteten erhielten den Vorschlag beziehungsweise die Anordnung bereits Mitte Januar, heißt es weiter. Die neuen Gender-Regeln seien an alle Senatsverwaltungen, Bezirksämter und andere Stellen verschickt worden. Die Mitarbeiter können angeblich selbst entscheiden, ob sie dem Folge leisten oder nicht. Eine Pflicht besteht laut Informationen des Tagesspiegel nicht. Dennoch befürchten wohl einige Nachteile für ihre Karriere, wenn sie sich nicht daran halten.

Bei den neuen Gender-Regeln soll es sich um eine Präventivmaßnahme handeln, um transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Personen – wie per Gesetz vorgeschrieben – vor Diskriminierung am Arbeitsplatz zu schützen. Es gehe darum, „Menschen entsprechend ihrer geschlechtlichen Identität und ihres Geschlechts korrekt an- und über sie zu sprechen“, heißt es in dem Schreiben, unterzeichnet von einem Abteilungsleiter ohne Pronomen und gewünschter Anrede.