Video in Pathologie gedreht: Mitarbeiterin wird entlassen
Eine medizinische Angestellte äußert ihren Unmut über Corona-Maßnahmen. Sie filmt sich dabei in den Räumen der Münchner Pathologie. Nun wird ihr gekündigt.

München/Berlin-Im sozialen Netzwerk Twitter trendet der Hashtag #SolimitSamii. Dahinter verbirgt sich ein Video, in dem sich eine medizinische Angestellte in den Räumlichkeiten des Pathologischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) filmt. Sie beschwert sich darüber, dass ungeimpfte Angestellte von Krankenhäusern und Universitäten gemäß einer Sonderregelung künftig einen PCR-Test nachweisen und diesen selbst bezahlen müssten.
Die Frau zeigt in dem Video auch die Leichenboxen aus der Kühlkammer der Pathologie, die „übervoll“ seien. Ihren Aussagen nach seien in dem Raum „22 Leichen“ untergebracht, „drei davon mit Corona“. Der Notstand in Deutschland sei nicht auf das Coronavirus zurückzuführen, sondern auf einen Fachkräftemangel, meint sie. Wenn nun von medizinischen Mitarbeitern erwartet würde, PCR-Tests aus eigener Tasche zu bezahlen, würden einige von ihnen kündigen, weil sie sich das nicht leisten könnten. Rhetorisch fragt sie: „Wollen wir jetzt Kranken helfen oder wollen wir einfach nur alle dazu zwingen, sich impfen zu lassen?“
Schon von der @LMU_Muenchen gefeuert.
— Freedom_or_Equality (@einself11) December 1, 2021
Wo kämen wir denn hin, wenn hier jeder öffentlich seine Meinung sagt?#SolimitSamii pic.twitter.com/9CvIWKb77P
Stellungnahme der Uni München: „Größtes Befremden“
Die Ludwig-Maximilians-Universität hat auf das Video mit einem Statement auf ihrer Website reagiert. „Mit größtem Befremden“ habe man von dem Video der Mitarbeiterin erfahren und distanziere sich „aufs Schärfste“ von seinem Inhalt. Die LMU weist darauf hin, dass das Drehen von Videos in ihren Räumlichkeiten ohne Genehmigung unzulässig sei. Für die Mitarbeiterin hat der Fall unmittelbare Konsequenzen: Ihr wurde laut LMU ein Hausverbot erteilt, von ihren Dienstaufgaben sei sie mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Zudem werde eine fristlose Kündigung auf den Weg gebracht.
