Video: War Greta Thunbergs Festnahme in Lützerath inszeniert?
Bei der Festnahme von Klimaaktivistin Greta Thunberg in Lützerath wartet die Polizei geduldig, bis alle Fotos geschossen sind, Greta lächelt. Alles nur Show?

Alle warten, stellen sich für das Foto auf und halten so lange still, bis alle Fotografen die Bilder im Kasten haben. Die Hauptdarstellerin lächelt dazu noch nett. Das ist nicht der rote Teppich der Berlinale, sondern die Festnahme der weltberühmten Klimaaktivistin Greta Thunberg, bei der die Polizisten offenbar besondere Geduld beweisen. Etliche Videos der skurrilen Aktion kursieren derzeit im Netz.
War Thunbergs Festnahme für die Presse inszeniert oder trauten sich die Polizisten einfach nicht, wie bei jeder anderen Festnahme, zuzupacken? Diese Fragen werden auf Twitter derzeit heiß diskutiert.
Greta Thunberg: "Sácame así, como descojonándome de risa, luego me haces la foto detenida, así como que lo estoy pasando faltal, y ya luego me lleváis detenida, ¿entiendes?". pic.twitter.com/PRfyC3Ep4q
— Agenda 2030 (@Agenda2030_) January 18, 2023
Festnahme von Greta Thunberg: Demonstranten liefen auf Tagebau zu
Fest steht, dass Thunberg zusammen mit anderen Klimaaktivisten am Dienstagabend nahe der Ortschaft Lützerath festgenommen wurde und in Polizeigewahrsam kam.
Bei den in Gewahrsam genommenen Menschen geht es laut Polizei um eine Zahl „im mittleren zweistelligen Bereich“. Diese müssten im Polizeigewahrsam verbleiben, bis von allen die Identität festgestellt worden sei. Wenn einige dies nicht wollten, „dann müssen alle warten“, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen.
Die Gruppe um Greta Thunberg beteiligte sich demnach am Dienstagabend an einer erneuten Kundgebung gegen die Räumung von Lützerath, es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Bei der Demo hätten sich einige Aktivisten nach Aussage der Sprecherin, darunter die in Gewahrsam genommene Gruppe, „aus der Demonstration herausgelöst“ und seien „auf die Abbruchkante des Tagebaus zugelaufen“. Deswegen sei es zum Zugriff gekommen. Was mit ihnen weiter passiert, wird laut Polizei „entschieden, wenn die Identitätsfeststellung abgeschlossen ist“.

Aachener Polizei weist Vorwurf der Inszenierung zurück
Auf Anfrage der Kölnischen Rundschau wies die Aachener Polizei den Vorwurf einer Inszenierung zurück: „Es gab aus dieser Gruppe keine Widerstandshandlungen, deswegen gab es auch für die Beamten vor Ort keinen Grund, härter durchzugreifen. Es gibt keinen Promi-Bonus, es gibt aber auch keine Promi-Ungleichbehandlung“, so der Aachener Polizeisprecher. „Wir haben kein Interesse an einer Eskalation, genauso wie der erhebliche Teil der Menschen, die dort ihre Meinung kundtun.“ (mit AFP)
