Tierquälerei: Strafanzeige gegen Deutschlands größte Kaninchenzucht
Auf einem von Tierschützern veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Kaninchen gequält und getötet werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt.

Nachdem Tierschützer Anfang der Woche belastendes Videomaterial veröffentlichten, auf dem die Zustände in einem baden-württembergischen Kaninchenzuchtbetrieb zu sehen sind, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Wie das Deutsche Tierschutzbüro mitteilt, hätten sowohl die Tierschützer als auch das zuständige Veterinäramt Strafanzeige gegen den Mastbetrieb gestellt.
Die dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielten Videos sollen unter anderem zeigen, wie Kaninchen von Mitarbeitern des Betriebs auf den Boden geschleudert und mit Eisenstangen getötet werden. Entstanden seien die Aufnahmen während einer monatelangen Undercover-Recherche.
Tierschützer: „So etwas Brutales habe ich lange nicht mehr gesehen“
Neben Mängeln in der Haltung und tierärztlichen Versorgung der Tiere werfen die Tierschützer dem Züchter vor allem die unsachgemäße Nottötung kranker Kaninchen vor. Auf dem Enthüllungs-Video war zu sehen, wie ein weißes Kaninchen mit einer Eisenstange geschlagen und anschließend auf dem Boden liegen gelassen wurde. „So etwas Brutales habe ich lange nicht mehr gesehen“, sagte Jan Peifer, Vorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Erst zwei Stunden später sei das noch lebendige Tier schließlich durch einen weiteren Schlag getötet worden.
„Diese Art des Tötens ist nach dem Tierschutzgesetz verboten, denn um sicherzugehen, dass die Tiere wirklich kein Bewusstsein mehr haben und tot sind, muss ein Kehlschnitt erfolgen, damit die Tiere ausbluten“, so Pfeifer. „In den dokumentierten Monaten erfolgte dies allerdings zu keinem Zeitpunkt.“
Abnehmer des Betriebs sei unter anderem ein Tierversuchslabor der Siemens-Tochter Siemens Healthineers, eines Herstellers von Medizintechnik, berichten die Tierschützer. Man fordere Siemens daher auf, die Zusammenarbeit mit dem Mastbetrieb zu beenden.
