Virologe sieht Öffnung von Fußballstadien kritisch

Jonas Schmidt-Chanasit sagt, es ist schwierig, die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. 

Ds ausverkauftes Berliner Olympiastadion (Archiv).
Ds ausverkauftes Berliner Olympiastadion (Archiv).Foto: imagoimages

Hamburg-Der  Virologe Jonas Schmidt-Chanasit macht Sportfans wenig Hoffung, dass sie in der kommenden Saison wieder massenhaft in die Stadien strömen können. In Hinblick auf ein großes Fußballstadion sagte Schmidt-Chanasit der dpa am Freitag: „Wenn wir da 300 Fans reinlassen, das geht natürlich, die kann man auseinandersetzen, da kann man auch noch halbwegs einschreiten.“

Schwierig hingegen werde es, bei größeren Zuschauermengen die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. „Wenn da 10.000 Fans sind, auch wenn das weniger sind als das maximale Fassungsvermögen, wird das alles schwieriger“, so der Mediziner. Zudem seien „dann auch immer mehr Leute dabei, die sich eben nicht an die Regeln halten.“

Sehr wichtig sei zudem die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten, wenn es zu einem Corona-Ausbruch kommen sollte, betont Schmidt-Chanasit. „Bei riesigen, unkontrollierten Veranstaltungen weiß ich nicht, wer wann wo war. Wenn ich das nachvollziehen kann, ist das eine zusätzliche Sicherheit.“ Dann könne man „das im schlimmsten Fall noch irgendwie unter Kontrolle bringen, das ist ja das Entscheidende“.