Virologe Stöhr hält allgemeine Impfpflicht „nicht für zielführend“
Viele Bürger seien Impfskeptiker, aber keine Impfgegner. Zudem würden durch die Omikron-Welle bis zu 50 Prozent der Menschen eine natürliche Immunität erlangen.

Der Virologe Klaus Stöhr hält eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona gegenwärtig „nicht für zielführend“. „Generell kann sie ein gutes Mittel sein, um Impfquoten zu erhöhen. Aber sie ist nicht alternativlos“, sagte er der Fuldaer Zeitung. „Dazu kommt, dass sie auch nicht ohne Nebenwirkungen ist.“ Stöhr riet, mehr Soziologen und Psychologen einzubinden, um mit einem besseren Wissen über die Impfskeptiker zielgerichtet Impfangebote machen zu können.
Viele Menschen, die sich nicht impfen ließen, seien eher Impfskeptiker als Impfgegner, meinte Stöhr. „Wenn man weiß, um welche Bevölkerungsschichten es sich da handelt, kann man diese gezielt ansprechen.“ Er gab auch zu bedenken, dass eine Impfpflicht nicht vor dem Winterende greifen würde. „Sie käme damit für diese Saison zu spät. Mit der Omikron-Welle werden unter Umständen 40 bis 50 Prozent eine natürliche Immunität erlangen.“
