Wärmerekord im Winter: Sechs Tage mit mehr als 20 Grad

Bisher gab es solche Temperaturen höchstens an drei aufeinanderfolgenden Wintertagen. Dass sich die Zahl nun verdoppelt hat, liegt laut Experten am Klimawandel.

Sonnenhungrige sitzen am Ufer des Landwehrkanals in Kreuzberg.
Sonnenhungrige sitzen am Ufer des Landwehrkanals in Kreuzberg.dpa/Christoph Soeder

Offenbach/Berlin-Auch in den Wintermonaten zeigt sich der Klimawandel: Erstmals in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) an Messstationen in Wintermonaten an sechs hintereinander folgenden Tagen Temperaturen von 20 Grad und mehr gemessen.

„Es gab schon mehrmals drei Tage hintereinander, zuletzt im Jahr 2019“, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Nun hat sich das auf Anhieb verdoppelt – da zeigt sich ganz deutlich die Klimaerwärmung.“

Hinzu kämen zahlreiche regionale und Bundesländer-Wärmerekorde. So wurde am Donnerstagnachmittag nach vorläufigen Ergebnissen in Holsbach in Baden-Württemberg ein Wert von 21,8 Grad gemessen – die höchste bisher in diesem Winter gemessene Temperatur. In Berlin und Brandenburg war es am Mittwoch über 19 Grad warm – ebenfalls ein Rekord.

Frühling im Winter: Für Klimaexperten beunruhigend

Dass es sechs Tage hintereinander 20 Grad warm geworden sei, lasse sich am ehesten mit der historischen Hitzephase im Sommer 2018 vergleichen, als an mehreren Messstationen an drei Tagen hintereinander 40 Grad und mehr gemessen wurden, sagte der DWD-Sprecher. „Für viele Menschen sind die milden Temperaturen jetzt sehr angenehm – für Meteorologen sind sie jetzt im Winter sehr beunruhigend.“