Waffen aus dem 3D-Drucker: Polizei verhaftet Rechtsextremen

Der Mann wurde in der Slowakei verhaftet. Auch das US-amerikanische FBI war an den Ermittlungen beteiligt.

Eine zerlegte Walther PDP Full Size 5Ò 9mm Handfeuerwaffe, die in die Bestandteile Schlitten, Lauf, Feder, Griffstück und Magazin zerlegt wurde (Archiv).
Eine zerlegte Walther PDP Full Size 5Ò 9mm Handfeuerwaffe, die in die Bestandteile Schlitten, Lauf, Feder, Griffstück und Magazin zerlegt wurde (Archiv).imago

Schlag gegen den Rechtsextremismus. Ein 22-Jähriger, der im Verdacht steht, mehrere terroristische und extremistische Straftaten begangen zu haben, wurde in der Slowakei festgenommen. In einer von Eurojust, Europol und den Vereinigten Staaten unterstützten Aktion durchsuchten slowakische und tschechische Behörden zwei Orte. Sie beschlagnahmten einen 3D-Drucker und gedruckte Waffenteile, zudem Computer und anderen elektronische Geräten. Das teilt Europol mit. Den Ermittlungen zufolge soll der festgenommene Verdächtige mit rechtsextremen weißen nationalistischen Bewegungen wie der neonazistischen „Alternativen Rechten“ sympathisieren und „diese fördern“, wie die Ermittler mitteilen.

Der Verdächtige soll sich an „mehreren subversiven und sabotierenden Aktivitäten sowie an Terrorakten“ beteiligt haben, um öffentlich zum Umsturz des demokratischen politischen Systems aufzurufen. Er teilte laut Ermittlern zudem „Fotos von Rechtsextremisten, um deren Aktivitäten öffentlich zu unterstützen“. Außerdem beging er „mehrere extremistische Straftaten“.

Automatische Feuerwaffen, Sprengstoffe und Minen

Er veröffentlichte offenbar Anleitungen und Diagramme für die Herstellung improvisierter Waffen aus Stahl, die Herstellung automatischer Feuerwaffen im Inland in Kombination mit „druckbaren Teilen aus einem 3D-Drucker“ und„ selbst gefertigten Metallteilen sowie die Herstellung von Sprengstoffen und Minen“. Außerdem gab er Anleitungen für die Durchführung von Sabotageanschlägen weiter.

Bereits seit 2021 wurde gegen den Mann ermittelt. Am 11. Mai wurde der Verdächtige dann verhaftet und ein Ort in der Slowakei durchsucht. Hier wurden unter anderem ein 3D-Drucker, ein Computer und andere elektronische Geräte beschlagnahmt wurden. In der Tschechischen Republik wurde am 23. Mai ein Ort durchsucht und eine Reihe von 3D-gedruckten Metallteilen von Waffen beschlagnahmt. Beteiligt an den Ermittlungen waren neben den lokalen Behörden auch das US-amerikanische FBI.