Wagenknecht: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich“

Die Linke stritt mit Bundesinnenminister a.D. Gerhart Baum zum Thema Impfpflicht. Wagenknecht: „Der Staat kann sich doch nicht in Lebensentwürfe einmischen.“

Sahra Wagenknecht hat sich immer wieder gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.
Sahra Wagenknecht hat sich immer wieder gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.dpa/Peter Steffen

Die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken Sahra Wagenknecht hat sich mit Bundesinnenminister a.D. Gerhart Baum (FDP) einen Schlagabtausch in der ARD-Sendung mit Moderatorin Sandra Maischberger zum Thema Corona-Impfpflicht geliefert. Wagenknecht sagte: „Jeder ist schon für sich selber verantwortlich. Und wer das Risiko eingehen will, der muss dann auch die Konsequenzen tragen.“ Es könne ja auch eine falsche Entscheidung sein – „natürlich“.

Die Bundestagsabgeordnete Wagenknecht weiter: „Aber das betrifft den Menschen selbst und dafür ist er dann auch verantwortlich.“ Der FDP-liberale Baum sieht das anders und entgegnet der linken Mitdiskutantin: „Aber Frau Wagenknecht, wir sind doch auch für die Gesellschaft verantwortlich. Für unsere Mitmenschen verantwortlich.“ Wagenknecht unterstrich ihre ablehnende Haltung zur Corona-Impfung und sagte, dass der Staat nicht die Aufgabe habe, Menschen dazu zu bringen, dass sie „Dinge tun, die er für vernünftig hält“.

Im Anschluss erklärt Wagenknecht, was aus ihrer Sicht, die Aufgabe des Staates sei: Er müsse die öffentliche Gesundheit schützen, das Gesundheitssystem vor Überlastung bewahren. Baum widerspricht: „Nein. Er hat ein Leben zu schützen.“ Die nach eigenen Angaben ungeimpfte und kürzlich infizierte Wagenknecht hält weiter dagegen: „Aber der Staat kann sich doch nicht in Lebensentwürfe einmischen.“ FDP-Politiker Baum wirft ihr daraufhin Verweigerung von Solidarität vor.