Wagner-Gründer schickt offenbar Blut-Hammer an EU – Estland sendet Handschellen
Das EU-Parlament stuft Russland als Terrorismus-Unterstützer ein. Wagner-Gründer Prigoschin soll daraufhin einen Vorschlaghammer an die EU geschickt haben. Der estnische Außenminister kontert.

Nachdem das EU-Parlament am Mittwoch Russland als staatlichen Unterstützer von Terrorismus verurteilt hat, soll der Gründer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, einen mit Blut beschmierten Vorschlaghammer an die EU geschickt haben.
Ein Video davon wurde zuerst auf einem Telegram-Kanal, der der Wagner-Gruppe zugerechnet wird und als Sprachrohr von Prigoschin gilt, veröffentlicht. Es zeigt einen Mann, der einen Geigenkasten in ein Büro bringt und diesen auf einem Tisch öffnet. Darin liegt der Vorschlaghammer, der am Griff offenbar mit Kunstblut beschmiert ist. Auf dem Hammerkopf sind das Logo der Wagner Group PMC (Private Military Company) und die Worte „Blut - Ehre - Vaterland - Mut“ eingraviert.
Der belarussische Oppositionskanal Nexta, Kreml-Kritiker Igor Sushko und ein Berater des ukrainischen Innenministers veröffentlichten das Video später auf Twitter. Die Szene soll sich in Brüssel abgespielt haben. Der Mann, der den Hammer überbringt, soll laut Nexta ein Anwalt der Wagner-Group sein.
Prigozhin's lawyer handed over to the European Parliament a sledgehammer with the Wagner logo smeared with artificial blood. The video appeared on propaganda Z-channels.
— NEXTA (@nexta_tv) November 24, 2022
Recently, the European Parliament started talking about recognizing Wagner PMC as a terrorist organization. pic.twitter.com/th2W3dx6zH
Der Vorschlaghammer gilt als Symbol der Wagner-Söldner. Erst kürzlich hatte sich Prigoschin lobend über ein Video geäußert, das die brutale Tötung des mutmaßlichen Deserteurs in der Ukraine mit einem Hammer zeigt. Eine Beteiligung von Wagner-Söldnern an der Hinrichtung hatte er aber bestritten.
Estlands Außenminister schickt Handschellen nach Den Haag
Der estnische Außenminister Urmas Reinsalu reagierte auf die Sendung. Er schickt nun Handschellen an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. In einem Video, das ebenfalls von Nexta veröffentlicht wurde, sagt Reinsalu: „Ich sende diese Handschellen nach Den Haag, dort werden sie auf Prigoschin und seine Komplizen warten – für die Verbrechen am ukrainischen Volk“.
The head of the Estonian Foreign Ministry, in response to Prigozhin's sledgehammer, sent handcuffs to The Hague and said that they would be waiting for the founder of the Wagner PMC there. pic.twitter.com/WzMWmCFL0D
— NEXTA (@nexta_tv) November 25, 2022
