Sachsen und Brandenburg: Waldbrand hält Feuerwehr auch am Samstag in Atem
350 Feuerwehrleute sind noch immer im Waldbrandgebiet bei Mühlberg im Einsatz. Am Sonntag könnten die Flammen wieder auflodern.

Der große Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg wird die Einsatzkräfte auch an diesem Samstag beschäftigen. Das Feuer sei inzwischen aber gelöscht. „Offene Flammen gibt es dort nicht mehr, aber auf den Brandflächen in den Waldgebieten gibt es sicherlich noch viele Glutnester“, sagte der Brandenburger Waldbrandschutzexperte Raimund Engel am Samstag. Die Lage sei zwar deutlich entspannter. „Die Ablöschung dieser Gefahrenstellen wird aber sicherlich noch den ganzen Tag andauern.“
Am späten Freitagabend gab es deutliche Signale der Entspannung. Den Einsatzkräften sei es gelungen, die Flammen so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass die Orte Kröbeln und Kosilenzien nicht mehr gefährdet seien. Die Evakuierung war deshalb um 21 Uhr aufgehoben worden. 350 Einsatzkräfte seien am Samstagmittag vor Ort. Sie sollen den Angaben zufolge in den kommenden Stunden ausgetauscht werden. Ein Hubschrauber der Bundespolizei mit Wärmebildkamera soll nun mögliche Glutnester aufspüren.
Hohe Temperaturen am Sonntag könnten Lage wieder verschärfen
Sorge bereitete dem Waldbrandschutzexperten die erwarteten hohen Temperaturen am Sonntag über 30 Grad. „Dann können Feuer jederzeit wieder aufflammen“, meinte er. Derzeit ist die Waldbrandlage wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in allen 14 Landkreisen vergleichsweise gering. Bereits am Montag erwartet Engel aber landesweit wieder die zweithöchste Warnstufe 4.

Evakuierung von Kosilenzien und Kröbeln
Auf sächsischer Seite hatte sich die Situation bereits etwas früher entspannt. Es gebe keine großflächigen Flammen mehr und das Feuer sei vorerst unter Kontrolle, sagte Einsatzleiter Matthias Heydel von der Feuerwehr Zeithain. „Das Gröbste ist erst einmal erledigt.“
Zuvor hatte sich der Brand auf dem Gebiet in der Gohrischheide in Sachsen im Tagesverlauf nach Angaben des Landkreises Elbe-Elster wegen der ungünstigen Windverhältnisse bis nach Brandenburg ausgeweitet. Am Nachmittag war deshalb die Großschadenslage ausgerufen worden, Kosilenzien und Kröbeln wurden evakuiert. Rund 800 Hektar standen zeitweise in Flammen.
Feuerwehrsprecherin: Hatten so was noch nie
Einen ähnlich großen Waldbrand habe es in der Gegend bislang nicht gegeben, sagte die Sprecherin der Feuerwehr Zeithain, Dorit Riedel. „So was hatten wir hier in den letzten Jahren noch nie.“ Erschwert wurden die Löscharbeiten in der Gohrischheide, weil es sich teils um munitionsbelastetes Gebiet handelt und die Flächen nicht betreten werden können. „Das ist ein alter Truppenübungsplatz. Einsatzkräfte, die vorne vor Ort waren, haben berichtet, dass es immer wieder zu kleineren Explosionen gekommen ist“, sagte Riedel.
Das Feuer war am Donnerstag im Norden des Landkreises Meißen in Sachsen ausgebrochen. Zwischenzeitlich schien der Brand unter Kontrolle, der Wind habe ihn jedoch wieder angefacht und vergrößert. Die Polizei bat, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten Fenster geschlossen halten.
Erst am vergangenen Wochenende hatten zwei Waldbrände in Treuenbrietzen und Beelitz südlich von Berlin für große Gefahr gesorgt. Hunderte Feuerwehrleute, unterstützt von Soldaten der Bundeswehr, waren im Einsatz. Jeweils etwa 200 Hektar standen in Flammen. Feuerwehrleute beobachten dort weiterhin die Entwicklung.
