Wartungen an Nord Stream 1: Bankchefs warnen vor Rezession

Wegen der unsicheren Zukunft der russischen Gaslieferungen warnen Chefs großer Banken vor einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Gasleitungen der Pipeline Nord Stream 1
Gasleitungen der Pipeline Nord Stream 1imago

Sollte Russland die Gaslieferungen in die Bundesrepublik einstellen, könnte das eine  Rezession – also einen Rückgang der nationalen Wirtschaftsleistung – befördern. Dies sagte Lutz Diederichs, der Chef der deutschen Abteilung der französischen Bank BNP Paribas, am Montag voraus, wie das Wirtschaftsmagazin Bloomberg berichtet. Er bezog sich damit auf ein Interview der Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp vom vergangenen Wochenende.

Kreditgeber seien offenbar in Sorge, sie müssten damit rechnen, Unternehmensdarlehen mit mehr Kapital auszustatten. Hintergrund ist, dass an der Gaspipeline Nord Stream 1 zwischen Russland und Deutschland ab kommendem Montag, den 11. Juli, Wartungsarbeiten anstehen. Planmäßig will der russische Konzern Gazprom die Leitung für die Dauer von zehn Tagen abstellen. Es gilt jedoch nicht als sicher, ob nach Ende der Arbeiten der Gashahn wieder aufgedreht wird.

Medienberichten zufolge sind die Gasspeicher in Deutschland derzeit zu rund 60 Prozent gefüllt. Noch im Mai waren die Speicher zu nur knapp 25 Prozent gefüllt. Stoppt Gazprom nun die Lieferungen durch Nord Stream 1, wird auch die Speicherung von Gas bis zum Winter kaum aufrechterhalten werden können.

Laut Bloomberg warnten mehrere Bankchefs vor den Folgen der großen Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von russischem Gas. So habe etwa Deutsche-Bank-CEO Christian Sweing von einer „tiefen Rezession“ gesprochen.