Warum weniger Flüchtlinge aus der Ukraine in Berlin ankommen

Zu Beginn des Ukraine-Kriegs landeten täglich über 10.000 Menschen in der Hauptstadt. Im Moment liegt die Zahl bei etwas über 1000 am Tag.

Frau aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof (Archivbild).
Frau aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof (Archivbild).Imago/Stefan Trappe

Die Zahl der Menschen, die aus der Ukraine in Berlin ankommen, ist weiter rückläufig. Täglich veröffentlicht die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales dazu aktuelle Zahlen. Am Mittwoch kamen demnach am Berliner Hauptbahnhof 1500 Menschen aus der Ukraine an, am Dienstag lag die Zahl bei 1300. In der Woche vor Ostern waren es noch deutlich mehr Menschen. Am Dienstag, 12. April, registrierte Berlin am Hauptbahnhof 2400 Geflüchtete, am Tag darauf wurden 1900 registriert. Wohlgemerkt waren die Zahlen um Ostern herum schon rückläufig.

Ein Blick zurück: Zu Beginn des russischen Angriffskriegs entwickelte sich Berlin schnell zum Drehkreuz der Fluchtbewegung von der Ukraine nach Deutschland. Täglich landeten verzweifelte Menschen am Berliner Hauptbahnhof, am Zentralen Busbahnhof (ZOB) sowie am Ankunftszentrum in Tegel. Zum Teil mehr als 10.000 Menschen. Am Dienstag, 8. März, zählten die Berliner Behörden 15.000 Geflüchtete aus der Ukraine – allein an einem Tag.

Der Berliner Senat registriert den Rückgang ganz genau. Die Gründe dafür lassen sich nur vermuten. Ein möglicher Grund: Seit geraumer Zeit konzentriert Russland seine Angriffe auf die Ostukraine. Der Westteil bleibt, abgesehen von Ausnahmen, bisher verschont. Der Senat rechnet aber um den 9. Mai herum mit verstärkter Fluchtbewegung. Russland feiert dann den Tag des Sieges. Die Ukraine geht davon aus, dass Putins Truppen bis dahin eine weitere Offensive im Ostteil des Landes gestartet haben.