Was wird an Pfingsten gefeiert?
Am 28. und 29. Mai ist Pfingsten. Doch was genau wird an dem langen Wochenende eigentlich nochmal gefeiert? Fragen und Antworten rund um den christlichen Feiertag.

Für viele Menschen bedeutet Pfingsten vor allem ein langes, freies Wochenende. Aber selbst viele Christinnen und Christen können nicht genau erklären, was es mit Phänomenen wie der Ausschüttung des Heiligen Geistes eigentlich auf sich hat. Die Antworten auf die sechs wichtigsten Fragen rund um die Feiertage.
Woher kommt das Wort Pfingsten?
Es geht auf das griechische Wort „pentekoste“ („der Fünfzigste“) zurück, weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit.
Was steht in der Bibel zu Pfingsten?
In der Bibel wird es so beschrieben: 50 Tage nach dem Tod Jesu am Kreuz sitzen seine Jünger in Jerusalem zusammen, als plötzlich ein Brausen vom Himmel kommt und ein gewaltiger Wind das Haus erfüllt: „Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen.“ Menschen aus unterschiedlichen Nationen hören die Jünger in ihrer jeweiligen Muttersprache predigen. Das wird das Pfingstwunder genannt.
Auf die Pfingsterzählung des Neuen Testaments geht wohl auch die Redewendung „Feuer und Flamme sein“ für „begeistert sein“ zurück: Bei dem Treffen der Jünger „sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder“, heißt es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte.
Wie kann man sich den Heiligen Geist vorstellen?
Der Heilige Geist gilt im Christentum als göttliche Kraft der Veränderung. Er ist Teil der göttlichen Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wenn der Heilige Geist im Menschen wirkt, „begegnen wir damit dem lebendigen Gott selbst, der uns näher kommt, als wir denken“, heißt es im lutherischen Erwachsenenkatechismus. Ein beliebtes Symbol für den Heiligen Geist ist die Taube.
Warum gilt Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche?
Petrus ruft in der Pfingstgeschichte die Menschen in Jerusalem dazu auf, sich auf den Namen Jesu Christi taufen zu lassen. Rund 3000 Menschen folgen dem Aufruf an diesem Tag. Die erste christliche Gemeinde ist geboren – und mit ihr eine Religion, die sich in der Welt verbreitet. „Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte“, heißt es über die Urgemeinde.
Warum ist auch der Pfingstmontag frei?
Die drei zentralen christlichen Feste werden in Deutschland „doppelt“ gefeiert: der zweite Weihnachtsfeiertag, Ostermontag und Pfingstmontag verlängern den eigentlichen Festtag und sollen die Wichtigkeit betonen. Schon in der Weimarer Republik waren Oster- und Pfingstmontag arbeitsfreie Feiertage.
Welche Pfingstbräuche gibt es?
Traditionen rund um Pfingsten haben oft mit der erwachenden Natur im Frühling zu tun. Pfingstgottesdienste finden oft im Freien statt, Kirchen werden mit jungem Grün geschmückt. Viele Menschen nutzen die Tage für eine Pfingstwanderung, mancherorts gibt es Prozessionen und Umritte. Früher wurde manchmal eine hölzerne Taube während des Gottesdienstes herabgelassen.
In einigen Regionen sind Streiche in der Nacht von Pfingstsonntag auf -montag Tradition. An Pfingsten wurde früher auch zum ersten Mal das Vieh herausgetrieben. Den „Pfingstochsen“, der die Rinderherde anführte, schmückte man bunt.
