Webb-Teleskop schießt sein erstes Bild von einem Exoplaneten

Astronomen haben ein weiteres Bild mit dem James-Webb-Teleskop aufgenommen. Diesmal im Visier: Ein von der Erde etwa 385 Lichtjahre entfernter Gasriese.

Das James-Webb-Teleskop hat sein erstes Bild von einem Exoplaneten geschossen.
Das James-Webb-Teleskop hat sein erstes Bild von einem Exoplaneten geschossen.NASA/ESA/CSA, A Carter (UCSC), the ERS 1386 team, and A. Pagan (STScI)

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat sein erstes direktes Bild von einem Exoplaneten geschossen. Wie die Nasa mitteilt, handelt es sich bei dem Exoplaneten um einen Gasriesen, der etwa die sechs- bis zwölffache Masse von Jupiter besitzt. HIP 65426 b ist etwa 15 bis 20 Millionen Jahre alt und etwa 385 Lichtjahre von der Erde entfernt. 

„Dies ist ein transformativer Moment, nicht nur für Webb, sondern auch für die Astronomie im Allgemeinen“, sagt Sasha Hinkley, außerordentliche Professorin für Physik und Astronomie an der Universität von Exeter in Großbritannien, die diese Beobachtungen in internationaler Zusammenarbeit leitete.

Aufnehmen direkter Bilder von Exoplaneten ist Herausforderung

Die Infrarotlicht-Technologie des Teleskops ermöglicht es den Astronomen die fernen Welten im Detail zu entdecken. Das Aufnehmen direkter Bilder von Exoplaneten ist eine Herausforderung, da Sterne so viel heller sind als Planeten. Der Planet HIP 65426 b ist im nahen Infrarot mehr als 10.000 Mal schwächer als sein Mutterstern und im mittleren Infrarot einige tausend Mal schwächer, heißt es. 

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Dies ist nicht das erste direkte Bild eines Exoplaneten, das aus dem Weltraum aufgenommen wurde – das Hubble-Weltraumteleskop hat zuvor direkte Bilder von Exoplaneten aufgenommen. „Ich denke, das Aufregendste ist, dass wir gerade erst begonnen haben“, sagt Aarynn Carter, Postdoktorandin an der University of California in Santa Cruz, die die Analyse der Bilder leitete. Und weiter: „Es werden noch viele weitere Bilder von Exoplaneten kommen, die unser Gesamtverständnis ihrer Physik, Chemie und Entstehung prägen werden. Vielleicht entdecken wir sogar bisher unbekannte Planeten.“