Diese 9-Euro-Bahnfahrt ist in die Hose gegangen: Eine Frau hat sich in einem Regionalexpress wegen überfüllter Toiletten im Zugabteil erleichtert. Zu dem Zeitpunkt seien auf der Strecke des Mittelhessen-Express in Richtung Frankfurt sämtliche Toiletten gesperrt gewesen. Das berichtet die Hessenschau am Sonntag. Der Fahrgastverband ProBahn gibt dem Andrang wegen des Neun-Euro-Tickets die Schuld. Demnach würden derzeit vor allem in Regionalzügen besonders viele Toiletten ausfallen.
Grund dafür sei, dass angesichts der ungewöhnlich vollen Züge zu wenige Reinigungskräfte im Einsatz seien, um die Toiletten zu entleeren. „Das sind geschlossene Vakuumsysteme wie beim Flugzeug, die bei Mehrauslastung dann auch öfter gereinigt und geleert werden müssen.“, erklärt Klaus Zecher vom Fahrgastverband ProBahn. Die Folge sei, dass Toiletten komplett gesperrt würden.
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Bahn nennt Vorfall „Komfort-Störung“
So ging es auch der Frau aus Hessen. Sie hatte keine Chance sich zu entleeren. „Ich war wirklich verzweifelt“, sagte sie der Hessenschau. Kurz vor Gießen sei es dann aber einfach nicht mehr gegangen. Während der Zug noch vor dem Bahnhof auf Einfahrt warten musste, habe sie nicht mehr länger warten können. „Ich hab mich in eine Ecke gestellt, und dann ist es einfach gelaufen.“
Für die Frau sei es eine erniedrigende und schreckliche Erfahrung gewesen, heißt es in dem Bericht. Die Bahn bezeichnete den Vorfall als „Komfort-Störung“. Die Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsbund hätten sich inzwischen bei ihr entschuldigt: „Es tut uns wirklich sehr leid, dass die Dame bei uns im Zug diese unangenehme Erfahrung machen musste. Wir können uns dafür nur in aller Form bei ihr entschuldigen.“, hieß es in einer Erklärung der Bahn. Der Fahrgastverband ProBahn fordert nun den Einsatz von mehr Reinigungspersonal.
