Aus Angst vor Corona: Post liefert nicht mehr in Duisburger Sackgasse

Wie die Post mitteilte, hätten Anwohner einer Straße in Duisburg die Postboden wiederholt bedrängt. Jetzt müssen die Menschen ihre Sendungen selbst abholen.

Um ihre Mitarbeiter zu schützen, hat die Post die direkte Zustellung in die Häuser der Duisburger Sackgasse ausgesetzt.
Um ihre Mitarbeiter zu schützen, hat die Post die direkte Zustellung in die Häuser der Duisburger Sackgasse ausgesetzt.Imago

Duisburg-Weil die Postboten fürchten, sie könnten sich mit dem Coronavirus anstecken, liefert Deutsche Post seit Wochen in einer Sackgasse in einem Duisburger Viertel keine Sendungen mehr in die Hausbriefkästen. Die Situation für Zusteller sei durch distanzloses Verhalten vieler Anwohner, die zumeist auch keine Masken trügen, nicht mehr tolerabel gewesen, sagte die Sprecherin der Deutschen Post, Britta Töllner, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die WAZ berichtet.

Die Sackgasse im Duisburger Stadtteil Rheinhausen wird von Wohnblocks gesäumt. Seit Beginn der Corona-Pandemie seien die Transporter der Zusteller immer wieder von den Anwohnern umringt worden. Postmitarbeiter hätten nicht mehr aussteigen wollen und sich durch zu wenig Corona-Abstand bedrängt und durch fehlende Masken in ihrer Sicherheit gefährdet gefühlt, sagte Töllner weiter. Es habe zwar keine Übergriffe gegeben, vereinzelt sei es aber auch zu verbal aggressiv aufgeladenen Situationen gekommen.

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Anwohner müssen Briefe und Sendungen in Postfiliale abholen

Um ihre Mitarbeiter zu schützen, habe die Post daher die direkte Zustellung in die Häuser ausgesetzt, sagte Töllner. Die Menschen könnten ihre Briefe und Sendungen seit Februar in einer benachbarten Filiale abholen. „Viele machen von der Möglichkeit auch Gebrauch und nutzen dort unsere Bereitstellungsfächer“, erklärte Töllner.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es den Postangaben nach Versuche gegeben, mit Hilfe von Dolmetschern und Streetworkern in dem Viertel für mehr Sicherheit und die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen Corona zu werben. Bislang reiche die Folgewirkung der Interventionen aber noch nicht aus, um die Zusteller wieder in die Straße zu schicken, sagte Töllner. „Erst muss dauerhaft sichergestellt sein, dass sie nicht in Gefahr geraten.“