Wegen Corona-Notbremse: Politiker erhalten Todesdrohungen

Im Internet kursiert eine Todesliste mit Bundestagsabgeordneten, die für die Änderung des Infektionsschutz gestimmt haben. Über Telegram wird sie verschickt.

Die Sicherheitsbeauftragte der SPD-Fraktion, Gabriele Katzmarek, wurde vom Bundeskriminalamt über eine Todesliste informiert, die im Internet kursiert. 
Die Sicherheitsbeauftragte der SPD-Fraktion, Gabriele Katzmarek, wurde vom Bundeskriminalamt über eine Todesliste informiert, die im Internet kursiert. Imago/Christian Spicker

Berlin-Im Internet kursieren einem Medienbericht zufolge Todesdrohungen gegen Bundestagsabgeordnete, die vergangene Woche für das Gesetz zur bundesweiten Corona-Notbremse gestimmt haben. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe entsprechende Informationen an den Bundestag weitergeleitet, berichtete der Tagesspiegel am Mittwoch mit Bezug auf ein Schreiben der Sicherheitsbeauftragten der SPD-Fraktion, Gabriele Katzmarek. 

Das namentliche Abstimmungsergebnis kursiere „über den Messenger Dienst Telegram als Dokument mit der Bezeichnung Todesliste deutscher Politiker“, heißt es demnach in dem Schreiben. Zudem seien weitere entsprechende Listen im Internet aufgetaucht. Das BKA prüfe die Situation, sehe darin aber zunächst keine Gefährdung für Bundestagsabgeordnete. Katzmarek rief demnach die Abgeordneten jedoch zu erhöhter Wachsamkeit und gegebenenfalls Absprachen mit dem BKA auf.

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Gegen die Verabschiedung der Corona-Notbremse hatte es vergangene Woche Proteste vor dem Reichstagsgebäude gegeben. Insgesamt stimmten 342 Abgeordnete der großen Koalition für das Gesetz. AfD, Linke und FDP stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich.