Wegen Wagenknecht: Brandenburgs Partei-Vize König tritt aus der Linken aus

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer mobilisierten  Tausende, um gegen die Waffenlieferungen zu protestieren. Dem Jungpolitiker Justin König ging das zu weit.

Justin König (Linke).
Justin König (Linke).Die Linke/Ostprignitz-Ruppin

Nach der von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht und der Feministin Alice Schwarzer organisierten Demonstration gegen Waffenlieferungen an die Ukraine verlässt ein führendes Mitglied der Brandenburger Linke die Partei. Der stellvertretende Landesvorsitzende Justin König habe zu seinem 25. Geburtstag am kommenden Donnerstag seinen Parteiaustritt erklärt, bestätigte Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg am Freitag auf Anfrage. König war seit April 2022 Vize-Landesvorsitzender.

Letzter Anlass für seinen Parteiaustritt sei die von Wagenknecht und Schwarzer organisierte Demonstration, sagte König der Deutschen Presse-Agentur. Russland habe die Ukraine unter Bruch des Völkerrechts überfallen und schrecke vor den brutalsten Kriegsverbrechen nicht zurück. „Eine Kraft, die in Teilen den Faschisten und Kriegsverbrecher Wladimir Putin indirekt unterstützt, kann ich als Funktionsträger nicht weiter unterstützen“, schrieb König an seine Partei. „Und es ist richtig, dass dem ukrainischen Volk die Werkzeuge in die Hand gegeben werden, um sich selbst vor noch schlimmeren Verbrechen verteidigen zu können.“

Die Linke-Landesvorsitzen de Katharina Slanina bedauerte den Parteiaustritt Königs. „Ein Jahr Krieg hat die Auseinandersetzungen in jeder demokratischen Partei verschärft. Ja, diese Konflikte führen auch zu Austritten und auch bei der Linken“, sagte sie. Es sei bedauerlich, dass sich König in diese Debatte nicht mehr als Parteimitglied einbringen wolle. „Wir werden diesen durchaus schwierigen Weg aber weitergehen müssen, um als linke demokratische Partei wieder stärker erkennbar zu sein“, betonte Slanina.