Berlin- Die CSU-Ministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär, verlässt die Ludwig-Erhard-Stiftung. Als Grund für die überraschende Kündigung ihrer Mitgliedschaft sagte Bär dem Handelsblatt, es gehe um eine Publikation in dem Magazin „Tichys Einblick“, die „frauenverachtende und in höchstem Ausmaß sexistische Äußerungen gegenüber meiner Kollegin Sawsan Chebli enthält“.
Der Publizist Roland Tichy ist Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung sowie Betreiber des Magazins. In einem aktuellen Beitrag geht es um den politischen Machtkampf zwischen Staatssekretärin Sawsan Chebli und Berlins Regierenden Bürgermeister Berlins, Michael Müller (beide SPD).
Danke @DoroBaer für Deine klare Haltung! Wir dürfen nicht länger Sexismus hinnehmen. Wir brauchen aber auch die Männer, die mit uns an einem Strang ziehen. Denn Sexismus ist nicht nur Sache der Frauen. https://t.co/GXJgyXzWCc
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) September 23, 2020
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Zur Frage „Was spricht für Sawsan?“ heißt es in dem Beitrag: „Befreundete Journalistinnen haben bislang nur den G-Punkt als Pluspunkt feststellen können in der Spezialdemokratischen Partei der alten Männer.“ Derartige Ausfälle seien „unerträglich und mit den Zielen der Stiftung absolut unvereinbar“, sagte Bär dem Handelsblatt.
Ein besonders erbärmliches, aber leider alltägliches Beispiel von Sexismus gegen Frauen in der Politik. pic.twitter.com/IPDI4bQabI
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) September 22, 2020
Und weiter: „Sofern die Stiftung einen Vorsitzenden hat, unter dessen Federführung solche Texte veröffentlicht werden, kann und will ich sie nicht weiter unterstützen. Es zeigt eine gesellschaftspolitische Geisteshaltung, die ich nicht akzeptiere.“