Weil er nicht in Quarantäne ging: Polizei fahndet nach Mann

Nach einem positiven Corona-Test sei der Mann nicht mehr auffindbar gewesen. Die Gesundheitsauflagen in Australien sind streng. 

Die australische Polizei fahndet nach einem Corona-Infizierten.
Die australische Polizei fahndet nach einem Corona-Infizierten.Twitter/NSW Police Force

Sydney-In Australien fahndet die örtliche Polizei nach einem Mann, der gegen die Gesundheitsauflagen verstoßen haben soll. Die Behörde hat Fotos auf Twitter von dem Tatverdächtigen veröffentlicht und gab auf ihrer Website am Freitag bekannt: „Der 27-jährige Anthony Karam wurde positiv auf Covid-19 getestet. Anthony hat es trotz zahlreicher Versuche der Polizei, ihn zu finden, versäumt, sich gemäß der Anordnung der öffentlichen Gesundheit zu isolieren.“ 

Der Mann sei nicht aufzufinden gewesen. Auch ein Video, in dem Karam zu sehen sein soll, wurde veröffentlicht. Der Mann hält sich in einem Fahrstuhl auf, der – möglicherweise – zu einem Hotel gehört. 

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Ausschreitungen bei Corona-Protesten in Sydney und Melbourne

Die Beamten bitten Menschen, die Karam sehen, sich ihm nicht zu nähern. Stattdessen solle man die Polizei rufen. Die Öffentlichkeit werde vor Karam gewarnt, heißt es. Die Quarantäne-Regeln in Australien sind vergleichsweise streng. Im Mai hatte das Land zudem international für Aufmerksamkeit gesorgt, da australischen Staatsangehörigen, die in das schwer von der Pandemie betroffene Indien gereist waren und in ihre Heimat zurückfliegen wollten, laut einer Verordnung bis zu fünf Jahre Gefängnis und umgerechnet 42.000 Euro Geldstrafe drohten. 

Australien will seine Quarantäne-Regeln für Einreisende weiter streng halten. So berichten australische Medien davon, dass die Regelungen noch für 60 Monate aufrecht erhalten werden sollen. Unterdessen haben in Melbourne rund 4000 Menschen gegen die Auflagen protestiert. Es kam zu Ausschreitungen, mehrere hundert Menschen wurden festgenommen. Auch in Sydney gab es Demonstrationen. In der australischen Großstadt befinden sich seit acht Wochen fünf Millionen Einwohner im Lockdown – Wohnungen dürfen nur in Ausnahmefällen verlassen werden, Armee und Polizei überwachen das Befolgen der Maßnahmen durch die Bürger.