Ärztepräsident verlangt Strafen bei verweigertem Homeoffice
Wenn Betriebe zu Infektionsherden würden, obwohl das durch Homeoffice vermeidbar wäre, dann seien Bußgelder geboten, so Montgomery.

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Saarbrücken-Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat sich für Strafzahlungen für Unternehmen ausgesprochen, wenn diese sich der Möglichkeit einer verstärkten Nutzung von Homeoffice verweigern. Das sagte er in der Samstagsausgabe der Saarbrücker Zeitung.
„Wenn Betriebe zu Infektionsherden werden und dadurch gesellschaftliche Kosten entstehen, obwohl das durch mehr Homeoffice im Unternehmen vermeidbar wäre, dann sind auch Bußgelder für Firmen geboten“", sagte Montgomery demnach. Zudem halte er eine Kontaktreduzierung auch „um den Preis der zeitweiligen Stilllegung einzelner Fertigungsbereiche“ für gerechtfertigt, so der Mediziner.
Trotz Lockdown gebe es immer noch zu viele persönliche Kontakte und zu viel Mobilität, erläuterte Montgomery. Für den beruflichen Bereich heiße das, „alles, was irgend geht, ins Homeoffice zu verlagern“. Zugleich müssten die Hygiene-Konzepte in den Unternehmen noch einmal akribisch auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. „Es nützt wenig, allein im Büro zu sitzen, aber mittags in der Kantine unter vielen Kollegen“, meinte Montgomery.
Angesichts der angespannten Lage ziehen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder ihre ursprünglich für den 25. Januar geplanten Beratungen zum aktuellen Lockdown um knapp eine Woche auf den kommenden Dienstag vor.
