Kein Gas: Baerbock fürchtet Volksaufstände

Die Außenministerin: Deutschland brauche weiterhin Gas aus Russland, sonst drohen Unruhen.

Annalena Baerbock und der Kommandeur des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr.
Annalena Baerbock und der Kommandeur des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr.imago

Für den Fall, dass das Gas aus Russland nicht mehr fließt, rechnet Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit Unruhen in Deutschland. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Baerbock mit Blick auf die in Kanada gewartete Gasturbine, deren Rückgabe Russland verlangt:

„Die Kanadier haben gesagt, ‚wir haben viele Fragen‘, da haben wir gesagt, ,das können wir verstehen, aber wenn wir die Gasturbine nicht bekommen, dann bekommen wir kein Gas mehr, und dann können wir überhaupt keine Unterstützung für die Ukraine mehr leisten, weil wir dann mit Volksaufständen beschäftigt sind.“

Baerbock antwortete auf Nachfrage, ob sie tatsächlich Volksaufstände erwarte, dass dies „vielleicht etwas überspitzt“ formuliert sei, aber dies könne eintreten, „wenn wir kein Gas mehr hätten.“ Deutschland brauche weiterhin Gas aus Russland. Überdies ging Baerbock auf die Belastung der Bürger durch die hohen Gaspreise ein.

Die wichtigste Aufgabe im kommenden Winter sei es, dafür Sorge zu tragen, dass der Krieg die Gesellschaft nicht spalte. Auftrag der Bundesregierung sei es, die „sozialen Kompetenzen“ abzufedern. Eine aktuelle Umfrage hatte gezeigt, dass fast jeder zweite Bundesbürger wegen der hohen Energiepreise auf die Straße gehen will, sollte es zu Demonstrationen kommt. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa sagten 44 Prozent aller Befragten, sie würden „sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit an Demonstrationen gegen die hohen Energiepreise teilnehmen“.