Westliche Verbündete wollen Rauswurf Russlands aus Interpol
Die britische Innenministerin Priti Patel hat zusammen mit anderen Ländern „die sofortige Suspendierung des Zugangs Russlands zu allen Systemen“ gefordert.

Großbritannien und mehrere seiner Verbündeten haben den Ausschluss Russlands aus der internationalen Polizeiorganisation Interpol gefordert. Zusammen mit den USA, Kanada, Australien und Neuseeland forderte die britische Innenministerin Priti Patel am Sonntag auf Twitter „die sofortige Suspendierung des Zugangs Russlands zu allen Systemen“ von Interpol. „Die Handlungen Russlands stellen eine direkte Bedrohung für die Sicherheit von Einzelpersonen und die internationale Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung dar.“
Interpol steht für International Criminal Police Organization, ist ein Zusammenschluss nationaler Polizeibehörden und wurde 1923 in Wien gegründet. Nach den Vereinten Nationen ist sie die zweitgrößte zwischenstaatliche Organisation: 195 Mitgliedstaaten bilden ein weltweites Netzwerk der Kriminalitätsbekämpfung. Der Hauptsitz befindet sich im französischen Lyon. Generalsekretär von Interpol ist seit Anfang 2015 Jürgen Stock, der früherer Vizepräsident des Bundeskriminalamtes.
Interpol stellt seinen Mitgliedern unter anderem ein Informations- und Kommunikationssystem zur Verfügung, das „Interpol Global Communication System 24/7“, kurz „I‐24/7“. Zudem werden Informationen bereitgestellt und Daten zwischen den Nationalen Zentralbüros und dem Generalsekretariat ausgetauscht. Darüber hinaus werden weltweite Fahndungen nach Personen und Gegenständen, die sogenannten „Notices“, über Interpol gesteuert.