Tornados und Superzellen: Wo extreme Unwetter drohen
Sturm, Starkregen und Hagel: Auf Deutschland zieht eine Unwetterfront zu. Auch Berlin und Brandenburg sind betroffen.

Deutschland steht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit großer Wahrscheinlichkeit am Freitag ein „extremes Unwetter“ mit Gewitter, Hagel und Sturm bevor. Nach Einschätzung eines DWD-Meteorologen dürfte vielerorts die höchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen werden. „Damit drohen dort, wo der Gewitterkomplex langzieht, massive Schäden“, sagte der Wetterforscher am Donnerstag in Offenbach.
Wahrscheinlich bilden sich demnach auch sogenannte Superzellen – sich drehende Systeme mit starken Aufwinden, die sich völlig eigenständig und damit schwer vorhersehbar bewegen. Auch für Tornados und heftige Orkanböen gebe es „ideale Bedingungen“. Hinzu kämen Hagel und teils extremer Starkregen. Dabei könnten innerhalb weniger Stunden bis zu 80 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen.
Unwetter am Freitag: Vor allem Mitte Deutschlands betroffen
Von dem Unwetter am Freitag ist laut DWD vor allem die Mitte Deutschlands betroffen. Wo genau sich die Gewitter entladen, kann den Angaben zufolge erst wenige Stunden vorher sicher gesagt werden. „Aufgrund einer immer noch nicht exakt vorherzusagenden Zugbahn des kleinräumigen Gewittertiefs bleibt jedoch eine gewisse Unsicherheit“, sagte der Meteorologe. Nur ganz im Norden und Süden des Landes bestehe eine geringere Gewitterneigung.
Bei einer amtlichen Warnung der Stufe 4 kann es der Definition nach für den Menschen lebensgefährlich werden. „Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Verhalten Sie sich sehr vorsichtig und informieren Sie sich regelmäßig über die Entwicklung der Wettersituation“, riet der DWD. Zudem solle man sich auf „außergewöhnliche Maßnahmen“ vorbereiten und auf jeden Fall möglichen Anweisungen der Behörden folgen.
Unwetter auch in Berlin und Brandenburg erwartet
Auch in der Region Berlin und Brandenburg wird am Freitag mit heftigen Unwettern gerechnet. Ein Gewittertief ziehe ab Nachmittag von Westen her über die nördliche Mitte hinweg, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagabend mit. Dabei würden verbreitet schwere, zum Teil auch extreme Gewitter mit massiven Auswirkungen erwartet. Es sei heftiger Starkregen mit 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde möglich. Hagelkörner könnten um 5 Zentimeter groß sein. Es wird mit schweren Sturm- oder Orkanböen gerechnet.
Teils sei auch extrem heftiger Starkregen mit rund 60 Litern in wenigen Stunden wahrscheinlich, hieß es weiter. „Auch einzelne Tornados sind nicht ausgeschlossen.“ Es bestehe die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen, Äste und Bäume könnten brechen. In der Nacht zum Samstag soll sich das Wetter laut der Vorhersage beruhigen.
Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter dann zunächst wieder. Nur im Norden Deutschlands bleibt es noch wechselhaft. Die Tageshöchsttemperaturen liegen an der Küste bei 16, im Binnenland bei 18 bis 22 Grad. Im Westen, Süden und in der Mitte gibt es am Sonntag viel Sonne. Dort erwärmt sich die Luft auf 22 bis 28 Grad. „Zu Beginn der neuen Woche kündigt sich von Südwesten her die nächste Gewitterlage an“, sagte der Meteorologe.
