Vermehrter Niederschlag in Berlin: Gleicht der Regen die Trockenheit aus?

Wer auf die Berliner Wettervorhersage schaute, bekam zuletzt oft ein Regenwolken-Symbol zu sehen. Löst sich so das Problem der Trockenheit der Hauptstadt?

Menschen mit Plastik-Regenschutz gehen durch den Regen. 
Menschen mit Plastik-Regenschutz gehen durch den Regen. Christoph Soeder/dpa

Nach der Trockenheit im vergangenen Jahr ist der Regen im Januar und Februar aus Expertensicht für Berlins Pflanzenwelt ein Segen gewesen. „Je mehr es jetzt regnet, desto besser. Wir sollten uns über jeden Tropfen freuen“, sagte Stadtnaturexperte Derk Ehlert. Allerdings könne man keineswegs annehmen, dass der Mangel schon aufgeholt sei: Nach Ehlerts Worten müsste es monatelang weiterregnen, wollte man allein das Niederschlagsdefizit aus dem Vorjahr ausgleichen. Positiv sei, dass es zuletzt recht regelmäßig Niederschlag gegeben habe und der Boden nicht gefroren sei, so dass das Wasser gut aufgenommen werde.

Wetter in Berlin: Im Januar gab es mehr Niederschlag

Für den Januar seien in der Region überdurchschnittliche Niederschlagsmengen verzeichnet worden, für Februar sei der Durchschnittswert schon erreicht, sagte Ehlert. „Alles, was diesen Monat noch kommt, ist ein Plus.“ Bäume könnten nun wieder auftanken. Allerdings seien sie „nachtragend“, was Schäden aus früheren Sommern anbelangt. Auch bei der Bodenfeuchte dauere es, bis die Werte wieder in Ordnung seien. An einem Beispielstandort in Neukölln etwa haben sich die Werte erst im Januar wieder in den grünen Bereich bewegt. Erst kurz vor Weihnachten waren sie aus dem roten Bereich geklettert, wo sie seit Ende Mai 2022 gelegen hatten. Das zeigt eine Grafik, die das Pflanzenschutzamt im Internet ausweist.

Der jüngste Berliner Waldzustandsbericht zeigte, dass es den Waldbäumen in der Stadt wieder schlechter geht. Frei von sichtbaren Schäden waren laut der jüngsten Untersuchung nur noch 4 Prozent. 40 Prozent hingegen waren deutlich geschädigt. Extreme Trockenheit gilt als einer der Gründe.