WHO warnt vor „Tsunami“ von Corona-Fällen und Kollaps der Gesundheitssysteme

Leicht übertragbar, geringe Immunabwehr: Die Corona-Variante Omikron verbreitet sich wesentlich schneller als Delta. In einigen Ländern dominiert sie bereits.

Die Omikron-Variante des Coronavirus in einer Illustration
Die Omikron-Variante des Coronavirus in einer IllustrationImago/Christian Ohde

Genf-Die Gefahr durch die Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter sehr hoch. Das teilte die WHO in ihrem wöchentlichen Lagebericht mit. Die Variante verbreite sich nach bisherigen Beobachtungen deutlich schneller als es die Delta-Variante getan habe. In den Vereinigten Staaten und Großbritannien sei sie inzwischen die dominierende Mutante. 

Die schnelle Wachstumsrate ist laut WHO wahrscheinlich eine Kombination sowohl des geringeren Schutzes durch die Immunabwehr als auch der erhöhten Übertragbarkeit der Omikron-Variante. Allerdings sei in Südafrika zuletzt ein Rückgang der Fälle verzeichnet worden.

WHO warnt vor Zusammenbruch der Gesundheitssysteme

Die WHO warnte wegen der Omikron- und der Delta-Variante des Coronavirus vor einem Zusammenbruch der Gesundheitssysteme. „Ich bin zutiefst besorgt, dass das ansteckendere Omikron, das gleichzeitig mit Delta zirkuliert, zu einem Tsunami von Fällen führt“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Genf.

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„Dies setzt das erschöpfte Gesundheitspersonal und die Gesundheitssysteme, die am Rande des Zusammenbruchs stehen, immens unter Druck und wird es auch weiterhin tun“, fügte Tedros hinzu. 

Erkrankte müssen nicht so häufig in einer Klinik behandelt werden

Außerdem zeigten vorläufige Daten aus Großbritannien, Südafrika und Dänemark, dass im Vergleich zur Delta-Variante die Erkrankten nicht so häufig in einer Klinik behandelt werden müssten, teilte die WHO weiter mit. Es brauche aber noch weitere Studien, um diese Beobachtungen wirklich zu verstehen. Es sei zu erwarten, dass bisher bewährte Medikamente auch bei dieser Variante helfen.

Weltweit wurden vom 22. bis 28. Dezember mehr als 6,5 Millionen Infektionen nachgewiesen - der höchste Wochenwert seit Pandemie-Beginn, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch auf Grundlage von Behördenangaben berichtete.